Kleine Halle in Broichweiden wieder nutzbar

Die kleine Halle am Marktplatz in Broichweiden konnte vorübergehend wieder geöffnet werden. Seit Pfingsten können nun die Breitensportler, aber auch die kleinen Sportler die Halle wieder nutzen – eine Zwischenlösung, bis der Neubau fertiggestellt ist.
Letztendlich war es ein Wasserschaden, der zur Schließung der in die Jahre gekommenen kleinen Halle geführt hatte. Eine Sanierung war längst nicht mehr wirtschaftlich und kam daher nicht in Frage. Vor gut einem Jahr hatte der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages 1.485.000 Euro für einen Ersatzneubau bewilligt. Planung und Bau werden sich allerdings noch hinziehen. Was den Vereinen inzwischen mit der Halle fehlt, ist längst klargeworden. Nicht zuletzt wegen der steigenden Zahl an Sportler:innen aller Altersklassen.
Rund 50 Stunden von Vereinen und Sportgruppen mussten seither auf andere Örtlichkeiten aufgeteilt werden. Gezwungenermaßen ist man auf Schulen, Pfarrheime und Kitas ausgewichen. Ein unhaltbarer Zustand, denn die Beschaffenheit der Ausweichstätten ließ eine richtige Nutzung oft nicht zu. „Meist waren die Ausweichmöglichkeiten viel kleiner“, sagt Helga Sturm vom TV Weiden. „Die Böden waren oft aus Beton, was für viele Sportarten ungeeignet ist.“ Doch das hat nun glücklicherweise ein Ende.
Die Lage spitzte sich während der Corona Pandemie zu
„Der Vereinssport liegt mir persönlich besonders am Herzen“, sagt Bürgermister Roger Nießen. „Vor allem Corona hat den Familien gezeigt, was Vereinssport für die Quartiere bedeutet und welche Qualität er hat“, sind sich auch Helga Sturm, Helmut Bergstein und Jörg Stettner und Josef Kuck einig, die seit vielen Jahren in Würselens Sportvereinen zuhause sind. Bei Würselens beiden größten Sportvereinen TV Weiden und Westwacht Weiden sowie dem noch jungen HC Weiden freut man sich über stetig wachsende Anmeldezahlen. Das Interesse an Kinder- und Jugendgruppen explodierte während der letzten Monate nahezu. „Für uns ist es ein Maximalgau, wenn sportinteressierte Kinder aufgrund fehlender Trainingszeiten ihr Interesse verlieren.“ Also musste schnellstmöglich eine Lösung gefunden werden.
Nachdem Sportvereine und Stadt in den vergangenen zwei Jahren einen regelmäßigen und vertrauensvollen Austausch pflegten, wie alle Beteiligten betonen, ist man gemeinsam zu dem Schluss gekommen, nicht auf den Hallenneubau warten zu können. Not habe man jetzt und wenn man zu lange warte, verliere man die Sportler:innen, vor allem die Jugend. Gesucht wurde keine ganz neue Idee, der Neubau wird keinesfalls in Frage gestellt – im Gegenteil. Vielmehr war man gemeinsam auf der Suche nach einer Übergangslösung. Die ist zwar alles andere als perfekt, aber sie macht das Sporteln in der kleinen Halle wieder möglich: Mit einer Investition von unter 10.000 EUR konnten Reparaturen ausgeführt werden, die es möglich machen, die kleine Halle wieder freizugeben und gleichzeitig nicht förderschädlich sind. Das Ergebnis ist zweckmäßig, nicht zuletzt können die Duschen nicht genutzt werden. Aber das nimmt man gerne in Kauf: „Der Zustand der Halle ist deutlich besser als vor der Schließung“, sagt Helmut Bergstein vom HC Weiden, „die Sportler werden nicht enttäuscht sein!“ Und auch Helga Sturm ist überzeugt: „Die Beschaffung des Bodens ist super, daher nehmen wir gern in Kauf, zu Hause zu duschen.“
Wie lange die Übergangslösung hält, werde man sehen, sagt Bürgermeister Roger Nießen. Auch die Tatsache, dass die Wiederbelebung der kleinen Halle nach der Schließung vor rund drei Jahren evt. seltsam erscheinen mag, nehmen die Verantwortlichen gerne in Kauf und freuen sich, eine gute Übergangslösung gefunden zu haben – denn alles ist besser, als kein Sportangebot in den Quartieren.