Neubau des städtischen Familienzentrums Heidegarten
Es war eine große Herausforderung, vor allem für die Planer und Handwerker, aber auch für Kinder, Eltern und Erzieherinnen – der Neu- bzw. Erweiterungsbau des städtischen Familienzentrums Heidegarten ist fertiggestellt. Der U-förmig errichtete Bau mit einer Bruttogeschossfläche von etwa 1.200 Quadratmetern lässt keine Wünsche mehr offen in dem für sechs Gruppen ausgerichteten Familienzentrum. Mit weiteren etwa 1.440 Quadratmetern Außenfläche bietet es Platz für bis zu 120 Kinder.
Die städtische Einrichtung war nicht nur in die Jahre gekommen, sie wies auch einige Mängel auf. Das ursprüngliche Gebäude war mittlerweile rund 40 Jahre alt. Im Jahr 2014 gab es zwar einen Erweiterungsbau, aber der Altbau war stark sanierungsbedürftig und wies erhebliche Bauschäden auf, nicht zuletzt begrenzten asbesthaltige Baustoffe die kindgerechte Nutzung. Auch gab es energetische Mängel. Überhitzung, Zugluft und Feuchteschäden waren täglich spürbare Belastungen.
Insgesamt beschloss der Stadtrat aufgrund der Empfehlung der Verwaltung im Jahr 2017, auch um den zukünftigen Bedarf an U3- und Ü3-Kindergartenplätzen zu sichern und neuen Anforderungen an Kindertagesstätten gerecht zu werden, den Altbau abzureißen und einen viergruppigen Neubau zu errichten. Während des Rückbaus des dreigruppigen Trakts wurden speziell ausgestattete Container aufgestellt, so dass der Kindergartenbetrieb weiterlaufen konnte. Die zwei Gruppen im Solitärbau von 2014 konnten während der gesamten Bauzeit weiterhin dort betreut werden. Der Neubau wurde in insgesamt vier Bauabschnitte mit drei verschiedenen Baumaßnahmen eingeteilt.
Der eingeschossige Erweiterungsbau wurde nun in U-Form errichtet und gibt der Einrichtung damit einen Innenhof mit vielen verschiedenen Spielbereichen und einer optimalen Belichtung der Gruppen und Spielräume. Die insgesamt sechs Gruppen sind auf zwei Gebäudeschenkel aufgeteilt, wobei jeweils drei Gruppen über großzügige Spielflurbereiche verbunden sind. Die neu erbauten Gruppen bilden je eine eigenständige Einheit mit angrenzendem Schlaf- und Differenzierungsraum und einer eigenen Sanitäreinheit mit Wickelbereichen. Alle Gebäudeteile sind jetzt miteinander verbunden und bilden damit eine Einheit.
Bereits das Entree zeigt, was das neue Familienzentrum zu bieten hat: viel Platz, viel Licht, ein Ort zum Wohlfühlen.
Das Neubaugebäude entstand in der Zeit von Januar bis Dezember 2020 und wurde damit im geplanten Zeitrahmen umgesetzt. Insgesamt ließ sich die Stadt Würselen die Gesamtbaumaßnahme 4.259.000 Euro kosten, wobei alleine der Neubau inklusive Ausstattung 3.275.000 Euro kostete. Das Land beteiligte sich mit einem Zuschuss in Höhe von 990.900 Euro an der Maßnahme. Der geplante Haushaltsansatz für die reinen Baukosten des Neubaus wurde dabei eingehalten.
Stolz ist man auch auf das Energiekonzept des Objektes, das mit einer Photovoltaikanlage in Verbindung mit zwei Luft-Wärmepumpen ausgestattet wurde. Mit dieser werden bis zu 50 Prozent der benötigten Energie unabhängig vom öffentlichen Stromnetz erzeugt. An Tagen mit geringer oder keiner Nutzung des Familienzentrums wird der überschüssig erzeugte Strom sogar in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Gegenüber der alten Einrichtung mit einem Jahres-Heizenergiebedarf von ca. 150.000 kWh werden zukünftig nur noch ca. 15.000 kWh anfallen. Damit reduziert sich der CO2-Ausstoß von ca. 43.000 kg/Jahr auf ca. 8.000 kg/Jahr.
Insgesamt wurde mit dem Neubau nicht nur eine moderne und mehr als ansehnliche Kindertagesstätte geschaffen, die dem derzeitigen Stand der Technik entspricht, sondern auch allen Ansprüchen der Pädagogik nachkommt.