Mein essbarer Naturgarten-Wettbewerb: Infos im März zum Thema hybrides und samenfestes Saatgut

Im März sind Alsdorf, Baesweiler, Herzogenrath und Würselen in einen neuen Wettbewerb gestartet. Bis zum 31. Oktober dieses Jahres suchen die Nordkreiskommunen den schönsten Nutzgarten, in dem nicht nur leckeres und gesundes Gemüse und Obst wächst, sondern der auch noch einen geeigneten Lebensraum für zahlreiche Tier- und Insektenarten bildet. Nach dem Vorgartenwettbewerb sowie dem Balkon- und Terrassenwettbewerb geht die gemeinsame Aktion des Nordkreises damit ins dritte Jahr.
Die zuständigen Klimaschutzmanager und Umweltplanerinnen der vier Kommunen wollen interessierte Bürgerinnen und Bürger innerhalb des Wettbewerbszeitraums aber auch mit nützlichen Informationen zum Thema versorgen.
Zum Start der Gartensaison hier nun Wissenswertes über das Saatgut:
Es gibt unterschiedliche Arten von Samen, die zu verschiedenen Zwecken eingesetzt werden und so ihre Vor- und Nachteile haben. Hybridsamen werden aus Kreuzungen von zwei Elterngenerationen gewonnen, deren Saatgut auf bestimmte Merkmale gezüchtet wurde. Die Vorteile der Hybridsamen sind die Eigenschaften der Pflanzen, die beispielsweise einen höheren Ertrag und größere Resistenzen gegen Schädlinge und Krankheiten aufweisen können. Hybrid-Samen gibt es im Gegensatz zu samenfesten Pflanzen in vielen Sorten. Sie sind ideal für die industrielle Landwirtschaft und sind speziell für diesen Markt entwickelt worden.
Als Nachteile gelten die durch ihre Zucht bedingten genetischen Eigenschaften. Es lässt sich aus diesen Pflanzen kein Saatgut mit den gleichen Eigenschaften herstellen, da die nächste Generation genetisch andere Merkmale aufweist und die gezielt herangezüchteten Merkmale aus der Vorgänger-Generation verloren gehen. Das Saatgut sorgt in der Regel sogar für eine sehr viel geringere Artenvielfalt als samenfeste Sorten, von denen es regional große Unterschiede gibt.
Samenfeste Sorten dagegen bilden in jeder weiteren Generation gleiche oder ähnliche Merkmale aus wie die Eltern. Die Gene der Elterngeneration werden an die Folgegeneration vererbt. Der Vorteil von samenfesten Sorten liegt darin, dass aus ihnen wieder neue Samen mit den gleichen Eigenschaften der Elterngeneration gewonnen werden können. Darüber hinaus haben die samenfesten Gemüsesorten einen intensiveren Geschmack.
Die Nachteile samenfester Sorten sind eine gegebenenfalls geringere Resistenz gegenüber Krankheiten und Schädlingen und ein möglicherweise etwas geringerer Ertrag.
Ob man hybride oder samenfeste Sorten bevorzugt, kommt auf die persönlichen Ziele des Gärtners an. Will man selbst Samen gewinnen, ist die Antwort einfach. Geht es um einen hohen Ertrag, sollte man sich dagegen auf Hybrid-Samen konzentrieren.
Open-Source Saatgut-Lizenz
Eine sogenannte Open-Source Saatgut-Lizenz ist eine Lizenz, mit der Saatgut ohne Einschränkungen vermehrt, verkauft, weitergegeben oder züchterisch verändert werden kann. Im Gegensatz zu Saatgut mit Sortenschutz ist Open-Source Saatgut ein gemeinnützig erzeugtes Saatgut und dadurch rechtlich geschützt vor einer Privatisierung durch Patentierung und Sortenschutz.
Ansprechpartner
Für Rückfragen stehen wie immer gerne die zuständigen Klimaschutzmanager oder Umweltplanerinnen der Nordkreiskommunen zur Verfügung:
Umweltplanerin der Stadt Würselen
Bettina Püll
Tel. 02405 67-6111
Mail: bettina.puell@wuerselen.de
Klimaschutzmanager der Stadt Würselen
Fabian Onkels
Tel. 02405 67-6112
Mail: fabian.onkels@wuerselen.de
Alle Infos zum neuen Wettbewerb „Mein essbarer Naturgarten“ gibt es hier.