Neue Termine für Vorträge
Die VHS Nordkreis Aachen startet mit einem bunten Vortragsportfolio ins neue Jahr.
„Wir freuen uns, dass wir das Jahr mit vielen spannenden Vorträgen beginnen können“, sagt die Leiterin der Volkshochschule Nordkreis Aachen Jana Blaney „Wir hoffen, dass viele Bürgerinnen und Bürger an den kostenlosen Veranstaltungen teilnehmen.
Der erste Themenkomplex ist die Vortragsreihe Pariser Friedenskonferenz. „Insgesamt werden hier vier Vorträge angeboten“, sagt Blaney. „Eine Voranmeldung ist zur Planung wünschenswert, aber nicht notwendig.“
Interessen, Ansprüche, Wirklichkeiten
Nur wenige Monate nach dem Ersten Weltkrieg traf sich die Welt in Paris. Das bis dahin unvorstellbare menschliche Leid, das der industrialisierte Waffengang verursacht hatte, seine Zerstörungen und unfassbaren Verwüstungen verlangten geradezu nach einer stabilen und dauerhaften Friedensordnung. Entsprechend hoch waren die Erwartungen, die angesichts der zu bewältigenden Probleme bald zu Enttäuschungen führten: Staatenbildung, Minderheitenproblematik, Sicherheitsbedürfnisse, Schuld- und Reparationsfragen, Nationalismus, Kolonialismus, internationale Rechtsordnung. Die Entwicklungen, die mit den Ergebnissen der Verhandlungen angestoßen wurden, sind Grundlage für das Verständnis von Denkmustern und Mentalitäten, die in den betroffenen Territorien bis heute aktuell sind.
Günter Pesler
Di, 31.01.2023, 19:00 – 20:30 Uhr,
Würselen, Altes Rathaus, Kaiserstr. 36, Saal
Kursnummer 10013
Erwartungen, Ergebnisse, Entsetzen
Mit Beginn der Pariser Friedenskonferenz im Januar 1919 stand der Friedensvertrag im Mittelpunkt, der Deutschland vorgelegt werden sollte. Das 14-Punkte-Programm des US-Präsidenten Woodrow Wilson und das von ihm postulierte Selbstbestimmungsrecht der Völker schürte in Deutschland Erwartungen auf einen “gerechten Frieden”. Unmittelbar nach Bekanntwerden der Friedensbedingungen setzte in der noch jungen Weimarer Republik die Hetze demokratiefeindlicher Kräfte ein. Bis zu ihrem Untergang stellte der Versailler Vertrag und seine Instrumentalisierung im republikfeindlichen Spektrum eine dauerhafte Belastung für die erste deutsche Demokratie dar. Teil 2 nimmt die Intentionen der Siegermächte und die Inhalte des Vertrags in den Blick sowie die Auswirkungen, die sie auf das politische Leben in Deutschland hatten.
Günter Pesler
Di, 19:00 – 20:30 Uhr, 14.02.2023
Würselen, Altes Rathaus, Kaiserstr. 36, Saal
Kursnummer 10014
Die Auflösung Österreich-Ungarns und die Neugestaltung Südosteuropas
Am 28. Juni 1919 schien die Spannung aus der Pariser Friedenskonferenz zu weichen: Deutschland hatte den Versailler Vertrag unterschrieben, die Verträge mit Österreich, Ungarn und Bulgarien, die im Zeitraum von September 1919 bis Juni 1920 unterzeichnet wurden, hatten offensichtlich geringere Bedeutung, was die ab Sommer 1919 einsetzende Verkleinerung der Delegationen bewies. Eine Fehleinschätzung – denn das Ende der Habsburgermonarchie, Gebietsabtretungen und neu entstehende Staaten in Mittel- und Südosteuropa bildeten fortan einen konfliktanfälligen Raum. Revisionismus und Fragen zur ethnischen Homogenität bildeten immer wieder die Grundlage für massive Gewaltausbrüche. Teil 3 beschäftigt sich mit den Entscheidungen, die bis in die Gegenwart Einfluss auf europäische Realitäten haben.
Günter Pesler
Di, 19:00 – 20:30 Uhr, 28.02.2023
Würselen, Altes Rathaus, Kaiserstr. 36, Saal
Kursnummer 10015
Das Erbe des Osmanischen Reiches
Der Erste Weltkrieg hatte nicht nur der Habsburgermonarchie und dem zaristischen Russland ein Ende bereitet, auch das multiethnische Imperium der Osmanen existierte nicht mehr. Sein Zusammenbruch nährte Hoffnung auf einen arabischen Staat als Gegenleistung für die im Krieg gegen das Osmanische Reich erbrachten Leistungen. Doch der arabische Unabhängigkeitskampf, der vom britischen Offizier Thomas Edward Lawrence (“Lawrence von Arabien”) unterstützt wurde, erfuhr nicht die erhoffte Würdigung. Es ergaben sich neue Konfliktfelder, auch die Pläne und Beschlüsse für die anderen Gebiete des untergegangenen Osmanischen Reiches führten zu Krieg, Widerstand, ethnischen Problemen und Vertreibungen. Der vierte Teil nimmt ein Territorium in den Blick, welches wegen der auf der Pariser Friedenskonferenz getroffenen Entscheidungen bis heute von Krisen und Kriegen erschüttert wird.
Günter Pesler
Di, 19:00 – 20:30 Uhr, 07.03.2023
Würselen, Altes Rathaus, Kaiserstr. 36, Saal
Kursnummer 10016
Vortrag: Hoffmann von Fallersleben und „Das Lied der Deutschen“
Am 2. April vor 225 Jahren wurde der Dichter und Germanist August Heinrich Hoffmann (1798-1874) in Fallersleben bei Wolfsburg als Sohn des dortigen Bürgermeisters geboren. Um 1900 wegen seiner Vielseitigkeit (so schrieb er bis heute bekannte Kinderlieder) verehrt, ist er als Autor heute nur noch wenigen bekannt. Am ehesten noch wegen seinem 1841 auf Helgoland geschriebene “Lied der Deutschen”. Der Historiker und Kirchenmusiker Joachim Peters beschäftigt sich mit Entstehungs- und Wirkungsgeschichte dieser Hymne, deren 3. Strophe unsere heutige Nationalhymne ist.
Joachim Peters
Di, 19:00 – 20:30 Uhr, 21.03.2023
Würselen, Altes Rathaus, Kaiserstr. 36, Saal
Kursnummer 10017
Vortrag: System Orban. Demokratischer Staatsumbau oder Autokratie?
Noch vor ca. 15 Jahren zählte Ungarn zu den Musterschüler*innen der Demokratie unter den ehemaligen Staaten der Sowjetunion. Das Land wies eine junge, aber eine stabile Demokratie auf. Dies äußerte sich positiv auf die Wirtschaft und das Selbstbewusstsein der ungarischen Außenpolitik. Mittlerweile hat sich die politische Lage in Ungarn erheblich verändert, so dass von einem politischen Imagewandel gesprochen wird. Seit Jahren findet ein politischer Prozess statt, bei dem sich starke negative Auswirkungen auf die ungarische Demokratie abzeichnen. Die ungarische Regierung verletzt immer wieder demokratische Prinzipien. Somit geben die innenpolitischen Veränderungen in Ungarn auch im Ausland den Anstoß zur intensiven Debatte über den Abbau demokratischer Standards.
Anna Heinrichs
Di, 19:00 – 20:30 Uhr, 25.04.2023
Würselen, Altes Rathaus, Kaiserstr. 36, Saal
Kursnummer 10018
Vortrag: Der Roland von Bremen – Wandlungen einer Heldengestalt
Die Roland-Figur von Bremen geht auf eine Tradition Kaiser Karls des Großen zurück. Ausgangspunkt ist eine Schlacht in den Pyrenäen 778, in der Roland, vorbildlicher Kämpfer und Anführer der Nachhut des fränkischen Heeres, fällt. Jahrhunderte später wird er als Gotteskrieger und Märtyrer in erzählender Dichtung Frankreichs und Deutschlands dargestellt, aber auch in Kirchenfenstern. Je nach historischem Kontext wird die ursprünglich reale Gestalt umgedeutet, idealisiert und schließlich seit dem späten Mittelalter als Statue in Städten aufgestellt, Sinnbild kaiserlicher Macht, aber auch städtischer Freiheit und Eigenständigkeit.
Wilfried Egerland
Di, 19:00 – 20:30 Uhr, 09.05.2023
Würselen, Altes Rathaus, Kaiserstr. 36, Saal
Kursnummer 10019
Vortrag: China – von Qin, dem ersten chinesischen Kaiser bis Xi Jinping
China, eine Jahrtausende alte Hochkultur, wunderschöne Landschaften, atemberaubende Metropolen, 1,3 Milliarden Einwohner*innen und zweitgrößte Industrienation der Welt. Aber was wissen wir wirklich von China? Der Referent schlägt einen Bogen von der geschichtlichen Entwicklung vom ersten Kaiser, über den Sturz des Kaiserreiches 1912 bis zum Entstehen der Supermacht unter dem Präsidenten Xi Jiinping. Hier beleuchtet er die geschichtlichen, geografischen, kulturellen und sprachlichen Aspekte Chinas und seiner verschiedenen Bevölkerungstruppen. Abschließend gibt touristische Tipps zum Besuch wie die Chinesische Mauer, Terrakotta-Armee des Kaisers Qin und Metropolen.
Heinz Jakobs
Di, 19:00 – 20:30 Uhr, 23.05.2023
Würselen, Altes Rathaus, Kaiserstr. 36, Saal
Kursnummer 10020
Gesprächsrunde: Demokratie – ein Auslaufmodell?
Nach dem Fall der Mauer, der Wiedervereinigung Deutschlands, der Auflösung des Warschauer Pakts und der Hinwendung zahlreicher osteuropäischer Staaten zur Nato und EU war es für viele ausgemachte Sache: der Siegeszug der Demokratie um die Welt ist nicht mehr aufzuhalten. Gegenwärtig stellt sich das Bild jedoch völlig anders dar. Die damalige Aufbruchsstimmung ist verpufft. Die Verbreitung der demokratischen Regierungs- und Lebensform ist nicht nur zum Stillstand gekommen, sie befindet sich mittlerweile sogar auf dem Rückzug. Selbst in Europa muss sie sich autokratischen Tendenzen erwehren. Warum gewinnen Autokratien an Sympathie? Was macht ihre Attraktivität aus? Worin unterscheiden sich Autokratie und Demokratie? Wird es eine Renaissance der Demokratie geben? Nach einem Impulsvortrag von Günter Pesler lädt die VHS zu einer offenen Diskussion ein.
Günter Pesler
Di, 19:00 – 20:30 Uhr, 06.06.2023
Würselen, Altes Rathaus, Kaiserstr. 36, Saal
Kursnummer 10021
„In Kooperation mit der Stadtbücherei Würselen, der Gleichstellungsstelle der Stadt Würselen und dem Frauenplenum bieten wir verschiedene Filmabende an“, sagt Blaney. „Dabei geht es um eindrucksvolle Biographien von Frauen, herausragende Regisseurinnen und interessante Perspektiven von Frauen zu verschiedenen Themen“
Filmabende im Alten Rathaus – Blickpunkt: FrauenLeben
Silke Tamm-Kanj, Monika Silberer
Mi, 15.02.2023, 19:00 – 21:00 Uhr
Mi, 26.04.2023, 19:00 – 21:00 Uhr
Mi, 24.05.2023, 19:00 – 21:00 Uhr
Mi, 21.06.2023, 19:00 – 21:00 Uhr
Würselen, Altes Rathaus, Kaiserstr. 36, Saal
Kursnummer 10028