Gebrauchte Weihnachtsbäume nicht im Wald einpflanzen
Energieeffizienz und Klimaschutz sind so wichtig wie nie zuvor. Auch das Weihnachtfest lässt sich ökologisch und klimafreundlich feiern. Beispielsweise kann man den Weihnachtsbaum auch im Topf kaufen. Was viele nicht wissen: Die Bäume darf man nach Gebrauch nicht einfach im Wald einpflanzen.
Wer sein Weihnachtsfest nachhaltig und ökologisch feiern möchte, kann dem Weihnachtsbaum sozusagen die Chance auf ein zweites Leben nach dem Fest geben. So boomen Geschäfte, die Weihnachtsbäume samt Wurzelballen im Topf verkaufen. Das klingt super, könnte man den Baum dann nach Gebrauch einfach woanders einpflanzen – doch ist es überhaupt erlaubt, die Bäume im Park, Wald oder Garten wieder einzupflanzen?
Nicht im Wald einpflanzen
„Das Verpflanzen von Bäumen, sei es den ausgedienten Weihnachtsbaum oder einen anderen Baum, ist im Wald nicht erlaubt“, sagt Heinz-Gerd Groten vom Baubetriebshof Würselen. „Andere Bäume bringen den Nährstoffgehalt im Boden aus dem Gleichgewicht, was schwerwiegende Folgen haben kann.“ In der Regel haben Förster außerdem Forstwirtschaftspläne, auf denen der Anbau bestimmter Baumarten geplant wird. „Beim Betreten des Walds würde man außerdem die Winterruhe im Wald stören“, so Groten. „Und andere Pflanzen können beim Betreten des Waldes zertreten oder überfahren werden. Besser sei es, den Baum auf dem Privatgrundstück zu pflanzen.
Bei der Baumauswahl auf den Wurzelballen achten
Schon beim Einkauf gibt es laut Groten einiges zu beachten: „Wichtig ist eine gute Beschaffenheit vom Wurzelballen“, so Groten. „Einerseits ist die Größe entscheidend: Sie sollte in einem guten Verhältnis zum oberirdischen Teil der Pflanze stehen.“ Das bedeutet, bei einem zwei Meter hohen Weihnachtsbaum sollte der Ballen 40 Zentimeter Durchmesser haben. Andererseits sollte der Ballen fest und gut mit Feinwurzeln durchsetzt sein.
Dann müsse man natürlich auf die Wässerung des Baumes während der Zeit in Haus oder Wohnung achten. „Am besten stellt man den Baum in eine Ecke“, sagt Groten. „Auch hier muss der Wurzelballen geschützt sein, beispielsweise durch einen Jutesack.“ Auf keinen Fall empfehlen sich Kunststofffolien.
Vor dem Einpflanzen sollte der Baum zum Akklimatisieren nach dem Fest zunächst geschützt nach draußen gestellt werden. Geht es dann an das Einpflanzen, sollte das Pflanzloch ausreichend groß sein. „Beim Einsetzen sollte man vorsichtig vorgehen und den Wurzelballen nicht beschädigen“, so Groten. „Man könnte den Wurzelballen auch in den Jutesack eingepackt einpflanzen – das schützt die empfindlichen Wurzeln.“ Der Boden dürfe nicht gefroren sein, trotzdem empfiehlt der Experte, nicht zu spät einpflanzen. „Spätestens im Februar.“
Auch an Pflanzabstände denken
„Bei den Pflanzabständen gelten die Nachbarschaftsregeln“, sagt Groten. „Rotfichten und Nordmannstannen können sehr hoch und sehr breit werden.“ Ein Pflanzabstand zum Nachbarn von mindestens zwei bis drei Metern sollte daher eingehalten werden. Bei Blaufichten hängt die Wachstumsgeschwindigkeit und die Baumhöhe davon ab, ob es sich um einen Sämling oder eine Veredelung handelt. Die Veredelung wächst in der Regel langsamer und wird nicht so hoch wie der Sämling. Aber auch hier sollte zwei bis drei3 Meter Mindestabstand eingehalten werden.
Einige Baumschulen bieten einen besonderen Service an. Hier kann man den Baum sozusagen mieten und ihn nach Gebrauch abholen lassen. Diese Bäume werden dann entweder fachgerecht in einem passenden Waldstück eingepflanzt oder sie werden bis zur nächsten Weihnacht im Gewächshaus oder im Freien aufbewahrt.