Gesucht und gefunden – Bunte Balkone und Terrassen im Aachener Nordkreis
Mit kleinen Schritten Großes bewirken, das war das Ziel des diesjährigen Balkon- und Terrassenwettbewerbs im Aachener Nordkreis. Von Mitte April bis Ende September 2022 hatten die Teilnehmenden Zeit, ihre Balkone und Terrassen ökologisch wertvoll, klimaangepasst und insektenfreundlich aufzuwerten und das Ergebnis in Bild und Wort zu dokumentieren.
Am 25. Oktober fand im Energeticon in Alsdorf nun die gemeinsame Siegerehrung statt. Wer es auf die Plätze 1 bis 3 geschafft hat, wurde vorab aber nicht verraten, um die Spannung bis zur Preisverleihung aufrecht zu halten.
Wettbewerb in Kooperation mit dem Bienenzuchtverein Bardenberg-Alsdorf
Die Klimaschutzbeauftragten und Umweltplanerinnen und freuten sich, dass in jeder der vier Kommunen qualitativ hochwertige Bewerbungen eingegangen sind. Der Wettbewerb wurde erneut in Kooperation mit dem Bienenzuchtverein Bardenberg-Alsdorf durchgeführt. Bereits im vergangenen Jahr hatten sich Nordkreiskommunen und Bienenzuchtverein zusammengetan, um besonders insektenfreundliche und ökologisch wertvoll bepflanzte Vorgärten zu prämieren. Dem Bienenzuchtverein, vertreten durch seinen Vorsitzenden Hans-Toni Ratte, ist es ein besonderes Anliegen, jede noch so kleine Nische an Haus und Garten besonders für blütenbestäubenden Insekten attraktiv zu gestalten. Hans-Toni Ratte ließ es sich nicht nehmen, allen Preistragenden ein Glas Honig aus der lokalen Produktion des Bienenzuchtvereins zu überreichen.
Bienenfreundlichkeit auf kleinstem Platz
Wichtig war den Organisator:innen vor allem eins: Zu zeigen, dass es nicht zwingend einen großen Garten braucht, um vielen Tier- und Insektenarten ein kleines Paradies in Bezug auf Nahrungsquellen, Unterschlupfmöglichkeiten und Ästhetik zu bieten. Wie auch die Vorgärten haben grüne Balkone und Terrassen eine hohe Bedeutung für das Lokalklima in der Straße. Sie binden Feinstaub, verdunsten Wasser und verbessern so das Mikroklima.
Stellvertretend für die Umweltplanerinnen und Klimaschutzbeauftragten des Nordkreises moderierte Alsdorfs Klimaschutzmanager Lukas Bahnen den Abend und hob noch einmal die Teilnahmebedingungen hervor. Bis zu 10 Bilder konnten die Teilnehmenden am Wettbewerb digital oder postalisch einsenden. Bei der Auswertung wurde ein standardisierter Bewertungsbogen eingesetzt, der die Kriterien „Insekten- und Artenvielfalt“, „Klimafreundlichkeit“, „standortgerechte und saisonale Bepflanzung“, sowie auch ästhetische und kreative Aspekte berücksichtigt. Pluspunkte gab es auch für das Maß der Verbesserung, wenn beispielsweise eine triste, leblose Terrasse in eine grün-bunte Oase verwandelt wurde, in der sich die heimische Tier- und Insektenwelt sehr wohl fühlt.
Die Preisgelder stellten die Kommunen selbst zur Verfügung
Die Preisgelder stellten in diesem Jahr die Kommunen selbst zur Verfügung. Die Erstplatzierten konnten sich über 300,- € freuen, für den zweiten Platz waren 150,- € vorgesehen und der dritte Platz war immerhin mit 50,- € dotiert. Daher war es den Bürgermeistern der vier Nordkreiskommunen beziehungsweise deren Stellvertretenden auch eine besondere Ehre, den Preisträgerinnen und Preisträgern persönlich zu gratulieren und einen symbolischen Scheck und eine Urkunde zu überreichen.
Klimaschutz im Kleinen
Den Auftakt machte der gastgebende Bürgermeister Alfred Sonders. “Jeder, der heute einen Preis in Empfang nimmt, hat eindrucksvoll gezeigt, dass der Klimaschutz im Kleinen beginnt. Er beginnt eben schon auf dem eigenen Balkon und auf der eigenen Terrasse. Wer diese Bereiche so gestaltet, dass sie auch attraktiv für Insekten und Schmetterlinge sind, der leistet hier einen wertvollen Beitrag.”
Auch der Baesweiler Bürgermeister Pierre Froesch pflichtet seinem Kollegen begeistert bei und ergänzt noch: “Ich freue mich sehr darüber, dass so viele Bürgerinnen und Bürger der Stadt Baesweiler bei der Gestaltung ihrer Balkone und Terrassen darauf achten, dass sie insekten- und vogelfreundlich sind. Jede und jeder einzelne kann schon mit kleinen Mitteln viel für den Erhalt der biologischen Vielfalt tun.”
Der Herzogenrather Bürgermeister Dr. Benjamin Fadavian musste sich von seiner stellvertretenden Bürgermeisterin Katharina Herzner vertreten lassen. Es war ihm aber dennoch ein Herzensanliegen, eine Botschaft zu übermitteln: “Noch immer werden, auch in Herzogenrath, zunehmend Flächen versiegelt. Umso bedeutender ist es, dass einige engagierte Bürgerinnen und Bürger tolle lokale Beiträge zum Artenschutz und für den Erhalt der biologischen Vielfalt geleistet haben. Bitte unbedingt zu Hause nachmachen!”
Bürgermeister Roger Nießen dankte für das private Engagement
Den Abschluss machte Roger Nießen, Bürgermeister aus Würselen. Er schloss sich seinen Vorredenden uneingeschränkt an und freute sich über das private Engagement aller Teilnehmenden. „In Würselen setzen wir uns stark für die Biodiversität ein. Im Großen, mit dem Bunten Band, und im Kleinen, mit dem Balkon- und Terrassenwettbewerb.“
In Anschluss an den offiziellen Teil freuten sich die Anwesenden über Getränke und Häppchen und viele anregende Gespräche untereinander, mit den Klimaschutzbeauftragten und Umweltplanerinnen sowie den Bürgermeistern.
Die Verantwortlichen der vier Nordkreiskommunen sind sich alle einig, im nächsten Jahr wieder einen Nachfolge-Wettbewerb auszuloben. „Dieses Mal wird das Thema ‚Mein essbarer Garten‘ sein“, freuen sich die Klimaschutzbeauftragten und Umweltplanerinnen jetzt schon, wenn es ab März 2023 wieder darum geht, vorbildliche Beispiele zum aktuellen Wettbewerb auszuwerten. Zum Auftakt werden die preisgekrönten Balkone- und Terrassen des diesjährigen Wettbewerbs in den Räumlichkeiten der vier Nordkreiskommunen zu bewundern sein.
Preisträger
Alsdorf
1. Franz-Josef Saager
2. Jörg Riedel
3. Willy Palmen
Baesweiler
1. Mariana Oliveira und Marc Pohlmann
2. Stephanie Brittner
3. Gisela und Manfred Schwenzfeier
Herzogenrath
1. Doris und Friedrich Richter
2. Petra Möhle
3. Paul Kleyker
Würselen
1. Heike Hasselmann
2. Andrea Thomas
3. Michael S.