Wie wäre es mit einem Öko-Balkon?
Wem Geranien oder Petunien zu langweilig sind, für den könnte eventuell ein nachhaltig bepflanzter Stauden-Balkon interessant sein. Diese sehen nicht nur viel spannender aus, sondern bietet auch ökologische Vorteile, gerade in der Stadt.
„Das Geheimrezept sind heimische Wildstauden“, sagt Bettina Püll, Umweltplanerin der Stadt Würselen. „Heimische Pflanzen dienen Insekten und vor allem Bienen als Futterplatz, Nistmöglichkeit und auch als Winterquartier und sorgen so für die ökologische Vielfalt in der Stadt.“ Schon bald könne mit der richtigen Bepflanzung der Balkon brummen vor lauter Hummeln, Schwebfliegen und Schmetterlinge.
Viele Wildstauden trotzen Frost und Schnee
„Einen weiteren Vorteil bieten die Wildstauden außerdem“, sagt die Expertin. „Hier handelt es sich um eine Dauerbepflanzung mit mehrjährigen Arten, die in der Regel winterfest sind und mehrere Jahre im Kübel oder Balkonkasten leben können.“ Dabei müssen sie im Winter auch nicht den Standort wechseln, sondern bleiben draußen und trotzen Frost und Schnee.
Und hier noch ein paar gute Tipps der Expertin: Blumenerde sackt oft zusammen, ist meist torfhaltig und daher nicht nachhaltig. Im Gartencenter kann daher besser auf torffreie Kübelpflanzenerde, Baumsubstrat oder Intensiv-Gründacherde zurückgegriffen werden. Oft günstiger und besser ist eine selbst hergestellte Mischung aus wildkrautfreier Gartenerde, Kompost und Sand zu je gleichen Anteilen. Wer dann noch Kokossubstrat untermischt, hat eine optimal durchlüftete Pflanzerde.
Den Pflanzen Raum für ihre Wurzeln geben
Einige große Gefäße seien besser als viele kleine. Darin haben die Pflanzen mehr Raum für ihre Wurzeln und die Feuchtigkeit hält sich nach dem Gießen länger. „Geeignet sind auch ausrangierte Wannen, Kochtöpfe oder Krüge als Pflanzgefäße“, sagt Püll. „Dann aber Löcher in den Boden bohren oder unten eine Drainageschicht aus Blähton, Lavasteinen o.ä. einfüllen.“ Die meisten Pflanzen mögen nämlich keine Staunässe.
Verwenden Sie umweltfreundliches Material wie Terracotta, Ton, Holz oder recycelten Kunststoff und achten Sie auf frostharte Töpfe, da die Stauden im Winter draußen bleiben müssen. Auch das Gesamtgewicht der Gefäße inklusive Pflanzen, Substrat und Wasser sollte man immer berücksichtigen!“ Auf dem Balkon ist oft nur wenig Platz und daher ist eine geschickte Aufteilung sehr wichtig. „Mit etwas Fantasie können Sie auch die Höhe erobern und Pflanzen an der Wand oder von oben ranken lassen“, sagt Püll. „Zum Pflanzen bieten sich für die untere Ebene an: Blumentöpfe, Pflanzkübel, Hochbeete, für die mittlere Ebene Balkonkästen, Tische, Pflanztaschen an der Wand und für die obere Ebene Hängeampeln, Regale und Rankpflanzen.“
Diese Pflanzen eignen sich laut der Expertin besonders für Kübel auf dem Balkon:
Genfer Günsel, Wiesen-Primel, Nickendes Leimkraut, Großer Ehrenpreis, Knäuel-Glockenblume, Echtes Labkraut, Sonnenröschen, Weidenalant und Fetthenne
Wer jetzt interessiert ist, an der Gestaltung mit Wildpflanzen auf dem Balkon: Im April ist genau die richtige Zeit für die Aussaat. Und wer sein Ergebnis gern präsentieren möchte, ist eingeladen, beim Balkon- und Terrassenwettbewerb mitzumachen. Es gibt tolle Preise zu gewinnen. Der Hauptgewinn beträgt 300 EUR, und lässt sich sicher gut für die ein oder andere Anschaffung auf dem Balkon oder der Terrasse einsetzen.