Würselener Wald und Wurmtal: Wegeinstandsetzungen in Schutzgebieten
Im Wald scheiden sich ja manchmal die Geister: Die einen wollen es ganz natürlich, möglichst unberührt, mögen schmale Wege und wissen, dass es dort im Herbst und Winter matschig wird. Für die anderen sollte es am liebsten geradeaus gehen, ohne Stolperfallen, auf gut befestigten Wegen. Sicher kann man beiden Meinungen etwas abgewinnen und glücklicherweise kommen beide Gruppen – größtenteils barrierefrei – im Würselener Revier auf ihre Kosten.

Eine größere Maßnahme wurde im Oktober angegangen und jetzt zum Abschluss gebracht. Auf einer Gesamtlänge von 4,2 km wurden die Wanderwege im Stadtwald instandgesetzt, dazu gehören der Trockenbuschweg, der Rundweg Hasenschule mit Anschluss Wurzelweg, die Kohlbahn und Am Bayerhaus sowie Teile der Bahnschneise und des Pastorenwegs. Finanziell gefördert und in der Bauphase begleitet wurde dieses Projekt durch das Regionalforstamt Rureifel-Jülicher Börde des Landesbetriebes Wald und Holz NRW.
Hier wurde ausschließlich Natursteinmaterial aufgebracht, schließlich ist der Stadtwald großflächig Wasserschutzgebiet und das Wurmtal streng geschütztes Naturschutzgebiet, wo nur begrenzte Maßnahmen erlaubt sind. „Für die Tragschicht wurde Kalksteinschotter verwendet und als Deckschicht ein Kalksteinmineralgemisch“, erklärt Förster Marco Lacks. „Die Tragschicht dient insbesondere der Standfestigkeit der Wege zum Wirtschaften, also dem Holzrücken und Abtransport von geschlagenem Holz, damit die Wege durch das Befahren mit schweren Maschinen nicht zu schnell wieder in einem schlechten Zustand erscheinen. Die Deckschicht dient dann ausschließlich der Mitnutzung als Wanderwege.“
Die Wasserführung entlang dieser Wege gehört übrigens mit dazu, was erklärt, warum diese sichtbaren Gräben nach der Instandsetzung so tief erscheinen. Im Laufe der Jahre werden die Wege abgenutzt und gleichzeitig setzen sich die Gräben zu, beides vor allem durch das notwendige Holzrücken, das in den letzten Jahren wegen Sturmschäden und Borkenkäferbefall verstärkt notwendig war. Als Vorarbeit für die Instandsetzung werden diese Gräben wieder freigemacht. und man könnte vielerorts meinen, man laufe entlang einer Erhöhung durch den Wald.
„Die Gräben bieten dem Wald indirekt auch einen gewissen Schutz, da mehr Menschen auf den Wegen bleiben“, so Marco Lacks, „und im Übrigen gilt auch für Hunde, dass diese natürlich gerne ohne Leine laufen dürfen, aber nur in der Nähe ihrer Besitzer auf den befestigten Waldwegen. Wie so oft im Leben gilt auch hier ein Miteinander und gegenseitige Rücksicht!“
Auch in den kommenden Monaten wird im Wald gearbeitet, es gibt viel zu tun für Förster Marco Lacks, seine Kollegen und den Fachdienst KDW der Stadt Würselen.
Die Wanderwegekarte ist auf der städtischen Website zu finden unter www.wuerselen.de/wanderwege.

