Zukunftsprogramm der Stadt Würselen
Für das Gebiet der Stadt Würselen besteht seit geraumer Zeit bereits eine hohe Wohnraumnachfrage. Dieser intensiven Nachfragesituation am Wohnungsmarkt begegnet die Stadt Würselen u. a. durch ihr Zukunftsprogramm, wobei hier insbesondere die bedarfsorientierte Erschließung und Entwicklung attraktiver Neubaugebiete zu nennen sind, ebenso wie der Bau von kostengünstigen Wohnungen für Einzelpersonenhaushalte, größere Familien mit mehr als zwei Kindern aber auch von alten- und behindertengerechten Wohnungen und Mehrgenerationenhäusern. Weiteres Ziel ist der Erhalt öffentlich geförderten Wohnraums („Sozialwohnungen“).
Auch die Aktivierung mindergenutzter Grundstücke und Ruinen durch gezielte Beratung der Eigentümer soll der Verbesserung der Wohnraumversorgung dienen. Auf diese Zielsetzungen des städtischen Zukunftsprogramms sei deshalb hier besonders hingewiesen.
Demographischer Wandel
In den letzten 15 Jahren (vor 2010) ist Würselen um rund 5.000 Einwohner gewachsen. Dies macht ein “Plus” von 15 Prozent aus. Eine Tendenz, die uns eigentlich stolz machen könnte. Denn: entgegen dem allgemeinen Trend in vielen anderen Regionen Deutschlands wird dem Aachener Raum, aber hier vor allem Würselen, noch ein geringes, jedoch weiteres Wachstum von einem Prozent in den nächsten Jahren prognostiziert.
Diese Prognose mit ihren Auswirkungen für unsere Kommune müssen wir jedoch genauer beleuchten. Wie wirkt sich dieses Wachstum aus? Was muss getan werden, um mithalten zu können? Was kann/muss die Kommune tun, was können/müssen die Einwohner tun? Wie stellen wir uns auf Veränderungen ein? Denn anhand weiterer statistischer Daten lässt sich ablesen, dass wir allesamt „weniger, bunter und älter“ werden. So beschreibt der Politikwissenschaftler Dr. Winfried Kösters die Eckpunkte des demographischen Wandels. Aber was bedeutet dies? Wir wissen, dass die deutsche Bevölkerung schrumpfen wird und sich in ihrer Struktur nachhaltig verändert. Diese Entwicklung ist nicht umkehrbar! Bereits heute fehlt eine ganze Generation, die keine Kinder mehr zeugen kann. Dafür wird Deutschland aber auch „bunter“. Einer multikulturellen Gesellschaft muss man sich anders stellen. Darüber hinaus wissen wir, dass wir älter werden. Anhand der Statistiken zur Lebenserwartung hat sich das Bild der „Senioren“ in unserer Gesellschaft ebenfalls nachhaltig verändert. Alleine diese drei Faktoren machen schlicht aber ergreifend deutlich, wie sich Deutschland bereits heute verändert hat, aber in den nächsten Jahren noch nachhaltiger verändern wird.
Konkrete Zahlen: derzeit leben in Deutschland 82 Millionen Menschen. Das Statistische Bundesamt prognostiziert, dass es 2050 nur noch gut 75 Millionen sein werden. Die Hälfte dieser Bevölkerung wird dann älter als 48 Jahre, ein Drittel 60 Jahre alt oder älter sein.
Die Wissenschaftler sind sich einig: die Folgen dieses demographischen Wandels werden sich auf viele Bereiche der Gesellschaft auswirken und nahezu jeden Bereich einer Kommune betreffen. Neben den kommunalen Finanzen ebenso unsere Schulen, die Verkehrsinfrastruktur, Gesundheit, Kinder und Jugendliche – schlichtweg WIR ALLE!
Grundsatzbeschluss der Stadt Würselen
Rat und Verwaltung der Stadt Würselen haben die Zeichen der Zeit erkannt und beschlossen, sich gemeinsam den Auswirkungen des demographischen Wandels zu stellen und ein „Zukunftsprogramm für Würselen“ aufzulegen, damit wir uns der Entwicklung stellen und bereits heute Zeichen setzen und Würselen für diese gemeinsame Zukunft fit zu machen. Aus diesem Grunde hat der Rat der Stadt Würselen in seiner Sitzung am 12. Dezember 2006 den Grundsatzbeschluss gefasst, „die demographische Zukunft der Stadt Würselen aktiv zu gestalten“. Von diesem Grundsatz ausgehend wurde die Verwaltung beauftragt, den Prozess zur Entwicklung eines strategischen Gesamtkonzeptes zu initiieren.
„Das zu entwickelnde Gesamtkonzept für die Stadt Würselen zielt darauf ab, die Stadt zukunftsfähig und generationengerecht zu gestalten“, beschloss der Stadtrat darüber hinaus.
Des weiteren beschloss der Rat der Stadt Würselen in seiner Sitzung am 25. März 2010 eine breite Öffentlichkeitsbeteiligung. Gemeinsam mit dem Geographischen Institut der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen erfolgte vom 16. Juni bis zum 9. Juli 2010 eine entsprechende Befragung der Würselener Bevölkerung.
Die Ergebnisse der Befragung stellte Marco Trienes (auf dem Foto vorne, 3. v.r.) dem Rat der Stadt in seiner Sitzung am 19. Juli 2011 vor. Nach entsprechender Beratung beschloss der Rat der Stadt Würselen in gleicher Sitzung einstimmig das Zukunftsprogramm für die Stadt Würselen. Beide Dokumente stehen hier zum Download bereit:
Ergebnis-Präsentation der Befragung
Zukunftsprogramm der Stadt Würselen