Liberation Route Europe: „Hörstein“ zum Jahrestag der Befreiung Würselens am 17. November 1944
(psw/ma) Auf den Tag genau 76 Jahre nach der Befreiung Würselens wird vor der Pfarrkirche Sankt Sebastian ein so genannter „Hörstein“ vorgestellt, der den Menschen ein Stück Geschichte erzählen soll. Seit dem Sommer ist Würselen Mitglied der Liberation Route, einer Route der Erinnerung, die sich ständig weiterentwickelt und dabei bedeutende Meilensteine der modernen europäischen Geschichte miteinander verknüpft.
Vor Ort mit Bürgermeister Roger Nießen, Volker Dederichs von der Geschichtswerkstatt und Heinz-Peter Hess von der Pfarre Sankt Sebastian erklärt Gotthard Kirch vom Liberation Route NRW e.V.: „In Roetgen war der Jahrestag an Allerseelen, in Würselen ist es der Tag der Befreiung vor 76 Jahren, an dem eine Geschichte auf der Straße der Befreiung der Alliierten am Ende des II. Weltkrieges erzählt wird.“
An dieser Stelle in Würselen geht es um zwei US-amerikanische Soldaten, die seinerzeit am Kampf um Aachen und an der Befreiung Würselens beteiligt waren. Einer der beiden, Sergeant William Aubut, hatte täglich Post nach Hause geschickt, kehrte aber nicht zurück. Sein Enkel hat später aus Zitaten dieser Briefe ein Lied geschrieben und es „Somewhere in Germany“ genannt. Und so heißt auch das kurze Hörspiel, auf das eine Tafel an Sankt Sebastian hinweist. Das Hörspiel kann über einen QR-Code oder einen Internet-Link kostenlos abgerufen werden. Ergänzt wird es mit Informationen über Ernst Voß, der als Jude aus Würselen flüchtete und als US-Soldat wieder in die Stadt kam.
„Die Geschichtswerkstatt arbeitet weiter an Geschichten, die erzählt werden sollen“, erklärt Volker Dederichs. „Wir wollen aber auch passende Wanderwege dazu entwickeln. Zunächst sind zwei Wege geplant, die in einer Broschüre beschrieben sind und die ab dem Frühjahr als geführte Touren angeboten werden.“ Bis dahin kann man auch auf eigene Faust losziehen, eine Broschüre und die notwendigen GPS-Daten stehen ab Anfang Dezember im Rathaus kostenlos zur Verfügung. In der Broschüre werden auch andere Hörspiele in der Eifel und am Niederrhein vorgestellt.
„Die Stadt Würselen unterstützt die Idee der Erinnerungskultur der Liberation Route Europe und wird sich hier weiter engagieren“, so Bürgermeister Roger Nießen beim Ortstermin an der Kirche St. Sebastian, wo der Würselener Hörstein in Kürze installiert wird.
Das Projekt wurde finanziert durch die Geschichtswerkstatt Würselen und durch das Heimatministerium NRW. Weitere Informationen zum Projekt, zu Orten und Hörspielen gibt es im Internet unter liberationroute.de.
Das Würselener Hörspiel gibt es direkt hier: https://liberationroute.de/germany/pois/s/somewhere-in-germany-l256.