Amtskette des Bürgermeisters
Zu ausgewählten offiziellen Anlässen trägt der Bürgermeister seine goldene Amtskette, was in der Hauptsatzung der Stadt Würselen verankert ist. Entwurf und künstlerische Ausführung der Kette entstammen dem Würselener Goldschmiedemeister Albert Sous (Foto).
Die Kette besteht aus rechteckigen, gitterähnlichen Gliedern, die verschiedene Symbole der Stadt Würselen miteinander verbinden und der Kette so ein bandförmiges Aussehen verleiten. Auf den vier wappenförmigen Gliedern ist folgendes zu sehen: oben links ein Pritschenjunge, der auf das Brauchtum Jungenspiele aufmerksam macht, darunter die Pfarrkirche St. Sebastian als eines der Wahrzeichen unserer Stadt, oben rechts ein Förderturm, der an den Bergbau in Würselen erinnert, und darunter der „Wöschelter Düvel“. In der vorderen Mitte der Kette befindet sich auf quadratischem Grund der Schriftzug „Stadt Würselen 870 bis 1970 Wormsalt Wursalda Würselen“, der die Entstehung des Stadtnamens beschreibt und auf die erste urkundliche Erwähnung Würselens im Jahre 870 aufmerksam macht. Unterhalb des Schriftzugs befindet sich an weiteren rechteckigen, gitterähnlichen Gliedern auf rundem Grund das Stadtwappen. Das in vier Felder aufgeteilt Wappen der Stadt zeigt im linken oberen Feld den alten Reichsadler als Sinnbild der Zugehörigkeit zum Aachener Reich. Das obere rechte Feld zeigt einen von links unten nach rechts oben verlaufenden Schrägbalken, der den Wurmfluss versinnbildlicht. Das rechte untere Feld zeigt ein schwarzes Kreuz auf silberfarbigen Grund als Hinweis auf die alte Zugehörigkeit zur Erzdiözese Köln. Das linke untere Feld zeigt Schlägel und Eisen über einen Dreiberg als Bild der blühenden Kohlenindustrie.
Die goldene Kette stiftete der Heimatverein Würselen der Bürgerschaft Würselens, vertreten durch den Rat der Stadt Würselen, aus Anlass der 1.100 Jahr-Feier der Stadt im Jahre 1970. Der Verein befasst sich seit seiner Gründung im Jahre 1934 satzungsgemäß mit der Pflege des Heimatgedankens und der Weckung der Heimatliebe. Auch die Amtskette trägt diesem Grundgedanken Rechnung. Sie soll die Verbundenheit zwischen dem Rat der Stadt mit seinem Vorsitzenden, dem Bürgermeister, und der gesamten Bürgerschaft zum Ausdruck bringen. Zudem sei sie „Symbol bürgerschaftlicher Verpflichtung für alle, gesunden Bürgerstolzes, kraftvollen Selbstbewusstseins und des Treuebekenntnisses zur Heimat“, so der Wortlaut in der Urkunde aus dem Jahre 1970.
In einer Feierstunde am 24. April 1970 nahm der Ratsvorsitzende Bürgermeister Fritz Severin Pütz die Amtskette und dazugehörige Urkunde von Hubert Ahn, dem Vorsitzenden des Heimatvereins, und der stellvertretenden Vorsitzenden Anna Horbach entgegen.
In der darauffolgenden Sitzung des Rates am 28. April 1970 beschloss der Rat auf Antrag der SPD-Fraktion einstimmig die Anerkennung der geschenkten Kette als Amtskette; das Tragen der Amtskette zu feierlichen Anlässen wurde daraufhin in der Hauptsatzung verankert. Dabei blieb und bleibt es dem Bürgermeister selbst überlassen, ob und wann er die Amtskette anlegt. Die Amtskette wird dem Bürgermeister zu besonderen Anlässen um den Jacketkragen über beide Schultermitten angelegt. Aufbewahrt wird sie in einer mit Samt ausgeschlagenen Schatulle.
Mit der Amtskette machte der Heimatverein der Stadt Würselen ein großzügiges Geschenk, das bis heute große Bedeutung hat und ein einzigartiges Schmuckstück für besondere Anlässe ist. Schon damals war man sich einig, „dass der Rat der Stadt von sich aus sicherlich nie zu einer so schönen und wertvollen Amtskette gekommen wäre“.