Kinderstadt-Projekt in der OGS Weiden
Wie funktioniert Stadt? Das haben sich etwa 80 Kinder der OGS Weiden in den Ferien gefragt und einfach mal ausprobiert. Auch der Würselener Bürgermeister Roger Nießen besuchte die Kinder, beantwortete Fragen und trug sich in das Goldene Buch ein.
Das Projekt „Kinderstadt“ hat in den Herbstferien zum ersten Mal in der OGS Weiden stattgefunden. Die Idee ist nicht ganz neu, ähnliche Projekte werden überall in ganz Deutschland umgesetzt. „Mit viel Spaß geht es beim Projekt vor allem um Partizipation“, sagt die Leiterin der OGS Weiden Nicole Szoszynski. „Kinder können und sollen etwas in der Gesellschaft bewegen. Mit Projekten wie diesem können wir ihnen die Werkzeuge an die Hand geben.“ Die Werkzeuge sind in diesem Fall ein grundlegendes Verständnis von Demokratie, Budget und Institutionen.
Das Angebot war die Ferienmaßnahme für die Kinder der OGS Weiden sowie die Kinder aus den Angeboten im Stadtteilbüro Morsbach und den Kindern aus dem Familienpaten-Projekt. An der Organisation war auch der Deutschen Kinderschutzbund OV Würselen e. V. beteiligt.
Ein Jahr Vorbereitung
Eine Kindergruppe in der OGS hat ein Jahr lang mit Unterstützung von zwei Studenten der sozialen Arbeit die Kinderstadt vorbereitet. „Zunächst brauchen Menschen Geld“, sagt Szoszynski. „Das haben die Kinder als Gold bezeichnet. Wir haben dann natürlich ausgemacht, was in unserer Stadt gekauft werden kann und zu welchen Preisen.“ Daher war schnell klar, dass es eine Cafeteria oder ein Restaurant geben muss, zudem wurde ein Frisör, ein Nagelstudio gefordert sowie ein Zoo. Auch eine Gärtnerei, ein Krankenhaus und natürlich eine Feuerwehr gibt es. „Bei der Frage, wie die Jobs nun verteilt werden, kamen die Kinder darauf, dass das auch durch eine Institution passieren muss“, sagt Szoszynski, „unser Arbeitsamt.“
Der Morgen beginnt im Arbeitsamt der Kinderstadt
So startet eine Woche lang der Morgen im Arbeitsamt. Die Kinder geben an, wo sie heute arbeiten wollen. Sie verdienen dabei Gold, welches sie in der Cafeteria für Snacks ausgeben können. Im Teddykrankenhaus werden verunfallte oder erkrankte Lieblinge versorgt. Unterstützt wird dies vom DRK. „Jeden Tag sind die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer hier vor Ort und zeigen den Kindern alles Wichtige rund um das Krankenhaus wie Aufnahme, Anamnese und Behandlung“, sagt Szoszynski. „Wir freuen uns sehr, dass wir so tolle Unterstützung für unser Projekt haben.
Auch Würselens Bürgermeister Roger Nießen besuchte die Kinderstadt während der OGS-Woche und war begeistert. Normalerweise lädt der Erste Bürger der Stadt Ehrengäste ein. Dieses Mal wurde er eingeladen und durfte sich ins Goldene Buch der Kinderstadt eintragen. Dabei lobte er das Engagement der Kinder und verfolgte mit großem Interesse deren Erkenntnisse: Geld muss verdient werden und man muss gut überlegen, wofür man es dann wieder ausgibt.
Fazit positiv
Und das Fazit ist durchweg positiv. „Wir haben das ja zum ersten Mal gemacht und hatten etwas Angst, dass es vielleicht zu langweilig für die Kinder wird“, sagt Szoszynski. „Diese Angst war aber total unbegründet. Es gibt nun schon Überlegungen für das nächste Jahr. Vor allem nach dem Besuch vom Bürgermeister überlegen die Kinder nun, ob es im nächsten Jahr auch einen Bürgermeister geben soll.“
Auch bei den Eltern komme das Projekt gut an. „Eine Mutter erzählte, dass die Tochter gefragt hätte, wie viele Stunden die Eltern arbeiten würden, um die Reitstunden der Tochter bezahlen zu können“, sagt Szoszynski. „Die ganze Woche ist wirklich toll gelaufen.“
„Wir möchten uns auch nochmal von ganzem Herzen bedanken bei allen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern sowie allen Sponsoren“, sagt Szoszynski. „Dazu gehört die Bäckerei Moss für die Brötchenspenden und die Aachener Pizzeria La Masseria für Teigrohlinge.“ Auch Arbeitsmaterialien wurden gespendet und die Künstlerei hat die Ausweise und die Währung gestaltet.
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