Seit 20 Jahren sind die Städte Würselen und Campagnatico in der Toscana, Italien, offiziell miteinander verbunden. Damals begründeten deren Bürgermeister die Städtepartnerschaft am Pfingstmontag im Würselener Stadtgarten. So feierte Würselen mit zahlreichen Gästen aus Italien in diesem Jahr das 20. Jubiläum – passenderweise am Pfingstmontag im Stadtgarten. Feierstunde “20 Jahre Würselen-Campagnatico”

Auch Campagnatico ließ es sich nicht nehmen, die Partnerschaft offiziell zu feiern und lud Anfang September in die Toscana ein. Eine große Reisegruppe von mehr als 30 Personen machte sich auf den Weg in die südtoscanische Partnerstadt, darunter auch Würselens Bürgermeister Roger Nießen, DIF-Präsident Hans-Josef Bülles, Nicole Kwasniewski mit ihren Bissener Fahnenschwenkern – die man sicher als „Verursacher“ der Gemeinschaft bezeichnen darf – sowie aus dem Würselener Stadtrat Guido Benend und aus dem Städteregionstag Josefine Lohmann.

Der Einladung von Bürgermeister Elismo Pesucci in das Teatro von Campagnatico folgten zahlreiche Gäste, nicht zuletzt alle offiziellen Vertreter der Stadt und der Stadtteile.

Gemeinsam mit der großen Würselener Reisegruppe bot sich ein prächtiges Bild in dem altehrwürdigen Festsaal. Bodo Ziefle, im Herzen Würselener, aber von Herzen nach Campagnatico ausgewandert, durfte nicht fehlen und half zusammen mit einer durch die Gemeinde engagierten Übersetzerin beim Verständigen aus.

Die beiden Bürgermeister betonten in ihren Grußworten immer wieder den europäischen und länderübergreifenden Gedanken. Tenor war unisono: Wenn man sich kennt, dann versteht und respektiert man sich gegenseitig und es ist viel einfacher, auch über Entfernungen ganz intensive Freundschaften entstehen zu lassen. Diese und die Verbundenheit ganzer Städte und Länder sei auch ein Garant für einen langfristigen Frieden und ein viel besseres Miteinander der Menschen in ganz Europa und darüber hinaus. So leicht es 2003 den Menschen aus Würselen und Campagnatico gefallen sei, tiefgreifende Verbindungen und Freundschaften zu knüpfen, so einfach könne es überall sein, wenn man aufeinander zugehe und sich kennenlerne.

Dass die Städtepartnerschaft nach dem „Anfangshoch“ aus 2004 später ein wenig ruhiger vonstattenging, dafür zeigten die beiden Bürgermeister Verständnis, sagten aber gleichzeitig ihre Unterstützung zu, die Gemeinschaft in der kommenden Zeit durch verschiedenste Aktionen weiterhin zu fördern und ein Stück weit neu zu beleben.

Die beiden Städte untereinander und auch die Bissener Fahnenschwenker tauschten dann reichlich Geschenke aus. Würselens Bürgermeister Roger Nießen überreichte einen Ableger des Baumnaturdenkmals „Pleyer Pappel“, der auch symbolisch für die tief verwurzelte Freundschaft stehen soll. Außerdem wurde der Aldobrandeschi-Reiter aus Campagnatico überreicht, das 1150-Jahr-Buch aus Bardenberg sowie die aktuelle Auflage der Jungenspielmedaille mit dem Motiv „100 Jahre Stadtrechte“, die in Campagnatico jedes Jahr sehr begehrt ist. Ein ganz besonderes Geschenk überreichte DIF-Präsident Hans-Josef Bülles an Sindaco Elismo Pesucci: Den Würselen-Ring, ebenfalls aufgelegt von einem Würselener Goldschmied zum Jubiläum „100 Jahre Stadtrechte“. Im Anschluss an den Festakt stand ein gemütliches Beisammensein bei kühlen Getränken und reichlich netten Gesprächen auf dem Programm.

Ein weiterer Höhepunkt war sicher die Einweihung des Piazza Würselen in Campagnatico, das Schild wurde feierlich aus einer Europaflagge heraus enthüllt. Damit ist die Düvelstadt in der italienischen Partnerstadt noch deutlicher erkennbar – genauso wie Campagnatico in Würselen. Zum Jubiläum wurde hier auf dem Campagnatico-Platz im Frühjahr ein Baum der Freundschaft gepflanzt.

Ein herzlicher Dank gilt Dieter Amkreutz, der Würselen mit diesen aktuellen Infos und Fotos aus Italien beliefert hat.