100 Jahre – eine Stadt feiert
Ein Wochenende, zwei Bühnen, ein großer Festumzug durch die Innenstadt, Straßenkunst, ein Top-Musikprogramm, verkaufsoffener Sonntag, Aktionen für Kinder, Infostände der Würselener Vereins- und Geschäftswelt und vieles mehr – so feierte Würselen die 100 Jahre Stadtrechte.
Viele Gäste waren zum Festakt in das Würselener Rathaus gekommen
Los ging es am Samstag mit einem Festakt, zu dem Bürgermeister Roger Nießen eine Vielzahl von Gästen in das Würselener Rathaus geladen hatte. Der Einladung waren der Ehrenbürger der Stadt Würselen Martin Schulz, NRW-Innenminister Herbert Reul, viele Bürgermeisterkolleginnen und -kollegen der Nachbarstädte sowie die Bundestagsabgeordneten Catarina dos Santos-Wintz und Claudia Moll gefolgt. Auch die Bürgermeister der Würselener Partnerstädte, Mitglieder der Freundschaftsgesellschaften sowie Stadtverordnete und Kolleg:innen aus dem Würselener Rathaus waren zahlreich erschienen und eröffneten so das große Festwochenende.
Nachdem die Gäste bei einem kleinen Umtrunk Zeit hatten, sich einzufinden, ergriff Bürgermeister Roger Nießen das Wort und begrüßte alle Anwesenden. Er dankte ihnen für ihr zahlreiches Erscheinen. Ein großes Dankeschön ging an die Sponsoren. „Ohne sie wäre ein solches Fest in dieser imposanten Größe nicht möglich gewesen“, sagt Nießen. „Zudem möchte ich allen Mitwirkenden am Sicherheitskonzept, allen voran der Polizei – hier vertreten durch den kommissarischen Polizeipräsidenten des Polizeipräsidiums Aachen, Andreas Bollenbach, danken.“ Große Unterstützung hatten Nießen und sein Team vor allem auch durch das Medienhaus Aachen erfahren, dem Medienpartner zum Jubiläum.
„Ihr alle seid Würselen.“
Zudem bedankte sich Nießen bei allen Vertreter:innen der Kirchen, Schulen, Kitas, der Arbeitsgemeinschaft Handel, Handwerk und Gewerbe, der Jungenspiele, Schützen und Karnevalisten. „Ihr alle seid Würselen, deshalb finde ich es toll, dass wir nun zusammen dieses Fest feiern“, sagt Nießen. In seiner Rede blickt Nießen kurzweilig zurück auf die letzten 100 Jahre. Würselen sei nicht nur Tradition, wie das Jungenspiel und der Karneval mit seinen Vereinen, sondern auch Zukunft, beispielsweise durch den Forschungsflugplatz Merzbrück und das Rhein-Maas Klinikum, einem der wichtigsten Gesundheitsstandorte der Region. Auch Singer und Kronenbrot haben Würselen weit über die Stadtgrenzen hinaus berühmt gemacht.
„Erst durch menschliches Handeln werden Städte zu Städten.“
Danach übergab Nießen das Wort an den NRW-Innenminister Herbert Reul, der sich zunächst herzlich für die Einladung bedankte. Er sei „sau-gern“ nach Würselen gekommen, um mit den Menschen zu feiern. „Denn erst menschliches Handeln macht Städte zu Städten. Sonst wären sie nur Beton und Glas“, sagt Reul. „Die Würselenerinnen und Würselener zeigen schier unerlässliches Engagement – in den 250 Vereinen, im Sport und rund um das Brauchtum.“
Mit Blick auf Europa stünden wir alle vor neuen Herausforderungen, auch die Wahl vom letzten Wochenende mache nachdenklich. Ein großes Thema sei zudem die Sicherheit. Die Sicherheit in Europa aber auch in jedem einzelnen Heim. „Ich glaube fest, dass wir zusammen die Herausforderungen meistern werden“, sagt Reul. „Ich möchte Würselen und Ihnen allen herzlich gratulieren – seien Sie stolz auf Ihre Stadt, tun Sie das Beste für Ihre Stadt – so wie bisher. Wenn Städte so sind wie Ihre, habe ich keine Sorge um Europa.“
Musikalische Begleitung durch das Würselener Heilig-Geist-Gymnasium
Ebenfalls zum Programm gehörte ein Teil des Heilig-Geist-Orchesters unter Leitung von Martin Busch. Gespielt wurde Zeitgenössisches wie Lord of The Dance, You Raise Me Up und Celtic Canon. „Wir freuen uns sehr, dass wir bei diesem wichtigen Fest dabei sein dürfen“, sagt Busch, der das Orchester damals mit seinem Dienstantritt gegründet hat. „Heute waren die Stimmführer der Streichergruppen Violine, Cello und Kontrabass mit dabei.“ Noch kurz vor dem Auftritt hatte das Team geprobt und sich im festlich vorbereiteten Ratssaal eingestimmt.
„Nervosität gehört natürlich bei so einer exponierten Form des Muszierens immer dazu, aber die Schülerinnen und Schüler verfügen über das nötige technische Rüstzeug, um mit Nervosität umzugehen“, sagt Busch. „Ich bin mächtig stolz. Das haben die Kids toll gemacht.“ Auch die Absprachen mit den Organisator:innen der Stadtverwaltung sei wieder sehr gut gelaufen. Schon bei diversen anderen städtischen Veranstaltungen, wie dem Ehrenamtsabend, fragt die Stadtverwaltung gern das Orchester an.
Wichtige Persönlichkeiten der Stadt Würselen
„In einer so lebendigen Stadt wie der unseren liegt es natürlich nahe, dass sie auch wichtige Persönlichkeiten hervorbringt“, sagt Bürgermeister Nießen. Als prominente Sportler:innen nennt er Jupp Derwall, der seine ersten Spiele in der höchsten deutschen Liga für die Rhenania absolvierte, sowie Radweltmeister Walter Rütt, Olympia- und Weltmeisterin im Dressurreiten Nadine Capellmann und aktuell Viola Leuchter, die große Erfolge im Frauenhandball erzielt. Auch bekannte Musiker habe Würselen hervorgebracht wie „den Graf“ von der Band Unheilig oder auch Torben Klein. „Aber der sicherlich prominenteste Bürger unserer Stadt: Mein Amtsvorgänger, Ehrenbürger der Stadt Würselen und großer Europäer: Martin Schulz.
„Nirgends sonst habe ich Tradition und Brauchtum so lebendig gesehen.“
Schulz eröffnet seine Rede mit den Worten: „Ich war und bin schon immer Würselener. Deshalb ist eine der größten Ehren, die mir bisher zuteilgeworden ist, dass ich Ehrenbürger der Stadt Würselen bin.“ Für Schulz seien die Kommunen die Adern in Deutschland. Das politische Herz schlage zwar in Berlin, aber die versorgenden Adern seien die Kommunen. Und hier sei Würselen herausragend. „Nirgends sonst habe ich Tradition und Brauchtum so lebendig gesehen“, sagt Schulz. „Und so ist für mich das Schönste an Berlin der Zug zurück nach Würselen.“
Diese offen bekundete Liebe zu unserer schönen Düvelstadt war der perfekte Abschluss des Festaktes, sodass nach dem Eintrag in das Goldene Buch der Stadt nun der große Festumzug vom Morlaixplatz zum Markplatz starten konnte. Auch die geladenen Gäste des Festaktes schlossen sich dem bunten Umzug an.
Der Umzug zeigte, was Würselen zu bieten hat. So war das Jungenspiel, der Karneval, die Schützen, Sportvereine und viele mehr in zahlreichen Gruppen vertreten, begleitet vom Bundestambourkorps Alte Kameraden 1922 Würselen e.V. und vom Trommler und Pfeiferkorps Bardenberg 1921 e.V. Damit bot sich nicht nur dem Innenminister ein herrliches Bild, der gemeinsam mit Bürgermeister Roger Nießen und Ehrenbürger Martin Schulz den Festumzug anführte und sich, angekommen am Markt, prompt herumdrehte und selber Zuschauer wurde. Der bunte und vielfältige Umzug hat ihn sichtlich beeindruckt.
Schauen Sie sich hier die schönsten Bilder vom Festumzug an:
Auf der großen Bühne vor Sankt Sebastian startete dort das offizielle Festprogramm, ein Line-Up, das sich sehen lassen konnte, bei freiem Eintritt für alle. Topacts wie Kasalla, Bläck Föös und Knallblech heizten den Feiernden ordentlich ein. Zur Stärkung hatten die Würselener Gastronomen Außenstellen errichtet. Auch das Wetter spielte mit – bei großartiger Stimmung feierten tausende Würselener bis in den späten Abend.
Schauen Sie sich hier die schönsten Bilder von der großen Bühne vor Sankt Sebastian an:
Ein großes Stadtfest für Jung und Alt
Weiter ging das Festwochenende am Sonntag. Schon ab 11 Uhr lockten verschiedene Infostände Jung und Alt mit Spielen, allerlei Köstlichkeiten sowie tollen Informationen rund um Würselen. Dazu hatten Vereine und verschiedene Geschäfte ihr Repertoire präsentiert.
Zwischen Entenangeln, Hindernisparcours und Knoten binden am Pfadfinderstand konnten Interessierte sich selbst ausprobieren. Auf der enwor-Bühne waren neben Poetry Slam und verschiedenen Schülerbands auch der Comedian Khalid Bounouar zu sehen. Auf der großen Bühne an St. Sebastian fanden Auftritte von Pelemele, Hot Rod Devils und – zum krönenden Abschluss – der Q-Revival-Band statt. Selbst der überraschende Platzregen am späten Nachmittag tat der Sache keinen Abbruch. Es regnete stark, aber nur kurz. So füllte sich der Zuschauerbereich wieder schnell und zwei erfolgreiche Konzerttage gingen zu Ende.
Die Würselener:innen waren mit Schirmen und Kapuzen gut vorbereitet, sodass alle Programmpunkte wie geplant stattfinden konnten und großen Anklang fanden.
Zusätzlich wurde allerlei Straßenkunst dargeboten und sorgte für große Augen und bunte Bilder. Die Geschäfte auf der Kaiserstraße luden zum verkaufsoffenen Sonntag ein und hielten auch ein besonderes Angebot bereit.
Schauen Sie sich hier die schönsten Bilder vom Sonntag an:
Die Stadt Würselen möchte an dieser Stelle nochmal ausdrücklich allen danken, die das Festwochenende (zu 100%) gesponsort oder in anderer Weise unterstützt haben – nicht zuletzt allen Bürgerinnen und Bürgern: Danke für ein tolles Fest!