Neue Bank im Stadtgarten als herzerwärmendes Geschenk
Das Problem haben Kinder oft: Was schenkt man seinen Eltern – wo die meisten doch eh schon alles haben. Eine Bank vielleicht? Klingt etwas seltsam, doch verbirgt sich dahinter eine rührselige Geschichte.
Aber der Reihenfolge nach. Im Juli wandten sich Elke Schelthoff und ihre Schwester Heike Schwartz an den Würselener Baubetriebshof mit der Frage, ob sie eventuell eine Bank im Stadtgebiet sponsern könnten. Wichtig sei eine Widmung auf der Bank. „Die Anfrage ist nicht so ungewöhnlich“, sagt Baubetriebshofleiter Enrico Jansen. „So hatten wir schon Spenden von Wanderern, die gern eine Bank an einer bestimmten Stelle ihrer Wanderroute im Wurmtal gespendet haben.“
Die Bank solle laut den Töchtern des Ehepaars Voß, die im Zentrum der Geschichte stehen, im Stadtgarten ihren Standpunkt haben. Die Kinder wollen sie gern als Geschenk zum 60. Hochzeitstag des Paares aufstellen und auch mit einem Schild mit Namen kennzeichnen. Und zwar an einer Stelle, wo das Paar auch oft spazieren geht.
Pause auf der Schmitz-Bank
Seit ein paar Jahren, seitdem der Vater gesundheitliche Probleme bekam, sei das Paar oft zu Spaziergängen im Stadtgarten unterwegs. „Das ist eigentlich der Lieblingsort meiner Eltern“, sagt Tochter Schelthoff. „Unsere Eltern wohnen direkt am Stadtgarten und gehen nun ihre gewohnte Runde, eingehakt jeden Tag.“ Auf die Idee sei die Familie gekommen, weil die Eltern erzählten, dass sie immer gern bei der Schmitz-Bank eine Pause einlegten. Die Bank, die von Familie Schmitz gespendet wurde, steht unweit der neuen Bank des Paares.
Montiert wurde die Bank nun in dieser Woche. „Ein besonderer Dank geht an Herrn Jansen und sein Team“, sagt Schwartz. „Er hat uns unkompliziert beraten und die ganze Überraschung erst möglich gemacht.“
Eltern wurden überrascht
„Wir haben es tatsächlich hinbekommen, dass unsere Eltern von all den Vorbereitungen nichts mitbekommen haben“, sagt Schelthoff. „Unsere Eltern sind geborene Würselener und sehr mit Würselen verbunden und mit der Bank befindet sich ihr Name nun auch sichtbar für alle im Stadtgarten – das ist eine tolle Sache!“
Übergeben wurde die Bank am vergangenen Mittwoch im Kreise der Familie. Kinder und Enkel waren dabei und überreichten die Bank feierlich mit Blumen. Bis zum Schluss waren die Eltern beziehungsweise Großeltern nicht eingeweiht. „Wir haben sie zu einem Spaziergang im Stadtgarten überredet“, sagt Schelthoff. „Hier hatte sich der Rest der Familie verabredet und das Schild an die Bank gebracht.“ Tränenreich wurde dann die Bank übergeben, dem Ehepaar fehlten zunächst die Worte. Sie testeten gleich das Sitzgefühl. Nach ein paar Minuten sagte Mutter Eleonore: „Dann brauchen wir jetzt die Schmitz-Bank nicht mehr, wir haben ja jetzt unsere Voß-Bank.“