Ein Vormittag auf der Schafwiese
Was fressen Schafe und wie fühlt sich eigentlich ihr Fell an? Um diese und weitere Fragen ging es den Kindern aus dem Würselener Familienzentrum Lebensspielraum in der letzten Woche auf der Schafwiese von Yasmin Groß-Stellmach.
„Die Kitazeit ist für Kinder eine ganz besondere Zeit“, sagt die Leiterin des Famillienzentrums Lebenspielraum Renate Rütters. „Deshalb versuchen wir ihnen ein bunt gemischtes Angebot an Themen zu bieten. Kinder in alle Richtungen schnuppern zu lassen, legt einen Grundstein für die spätere Entwicklung“ Neben Kochkursen für Eltern und Kind und einem regelmäßigen Hundebesuch von Hund Justus gibt es nun auch Besuche auf der Schafwiese.
So ging es letzte Woche begleitet von den Großeltern zur Alsdorferin Yasmin Groß-Stellmach. Das Highlight waren natürlich die Schafe, die ausgiebig gefüttert und gestreichelt wurden. „Dabei ist mir sehr wichtig den Kindern zu zeigen, dass Schafe Nutz- und keine Kuscheltiere sind“, so die Schäferin. Und das erleben die Kinder auf der Schafwiese dann auch selbst. Nur zwei Tiere möchten sich streicheln lassen. Nicht alle Kinder trauen sich. Zur Sicherheit ist auch ein kleiner Zaum aufgebaut.
Aber auch das Drumherum kam nicht zu kurz. Ein weiteres Thema des Nachmittags war das heimische Obst. Groß-Stellmach sammelt Äpfel vom Boden, schneidet sie auf, dunkle Stellen schneidet sie einfach raus.. „Viele Kinder möchten dieses Obst dann gar nicht essen, sie kennen oft nur das perfekte Obst aus dem Supermarkt“, so Groß-Stellmach. „Dass das Obst dennoch lecker ist, ist auch eine wichtige Lektion – gerade in Bezug auf Ressourcenknappheit.“
Mit einigen Spielen ging es dann auf der Obstwiese weiter. So mussten die Kinder die verschiedenen Äpfel und Birnen den Bäumen auf der Streuobstwiese zuordnen. „Die Spiele waren nicht nur lustig, sondern auch lehrreich“, sagt die Oma von Raphael. „In unserer Jugend waren wir oft auf Obstwiesen unterwegs, heute beschäftigen sich Kinder mit anderen Themen.“ Genau darum geht es auch der Schäferin: „Heutzutage haben Kinder kaum noch Berührungspunkte mit Landwirtschaft. Wo Fleisch und Obst herkommen ist etwas, was wir heute ganz aktiv lehren müssen.“
Laut erzählend mit leuchtenden Augen, in der einen Hand ein bisschen Wolle vom Schaf, in der anderen einen selbstgesammelten Apfel, verlassen die Kinder die Schafwiese und haben zu Hause eine ganze Menge zu erzählen.