Orange Your City – Ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen
Viele Mitarbeiter:innen des Rathauses haben sich der Aktion „Würselen sagt NEIN zu Gewalt an Frauen und Mädchen“ angeschlossen.
Vor genau 25 Jahren griff die UN den 25. November offiziell per Resolution als Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen auf. Auch in diesem Jahr nahm Würselen, wie viele andere Städte weltweit, wieder teil am sogenannten Orange Your City – dem Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen.
Organisiert wurde der Tag von der Würselener Gleichstellungsbeauftragten Silke Tamm-Kanj. „Geschlechtsspezifische Gewalt beginnt aber nicht erst mit einer Straftat, sondern vielmehr bereits im Alltag mit Sexismus sowie Beschimpfungen und endet mit Femiziden, der Ermordung von Frauen und Mädchen aufgrund ihres Geschlechts und ist leider allgegenwärtig und fest in patriarchalen Strukturen verankert“, sagt Tamm-Kanj.
Ein Drittel aller Frauen Opfer von Gewalt
Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass weltweit ein Drittel alle Frauen mindestens einmal im Leben Opfer sexueller oder physischer Gewalt sind. „Doch nicht überall gibt es Gesetze, die Frauen und Mädchen schützen und auch da wo es die Gesetze gibt, zeigt sich, wie auch in Deutschland, das Gewalt gegen Frauen noch immer alltäglich ist“, sagt Tamm-Kanj. „Umso wichtiger ist es, dass mit verschiedensten Aktionen und Kampagnen auf das Thema aufmerksam zu machen und betroffenen Frauen und Mädchen aufzuzeigen, dass sie nicht alleine sind und wo sie Hilfe finden.“
Situation in Deutschland
In Deutschland sind 2023 155 Frauen durch ihren (Ex-) Partner umgebracht worden. Jede dritte Frau in Deutschland ist mindestens einmal in ihrem Leben körperlicher und/oder sexualisierter Gewalt ausgesetzt. „Und das absolut unabhängig von sozialen Milieus, Altersgruppen oder Nationalitäten“, sagt Tamm-Kanj. „In 80 Prozent der Fälle waren die Opfer weiblich. Frauen sind folglich überproportional betroffen.“
Auch die Stadt Würselen zeigt Flagge gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Die Fahne von TERRE DES FEMMES „Frei leben ohne Gewalt“ weht am Rathaus und ein Bündnis aus Frauenplenum, #WürselenWeiblichRat und Gleichstellungsbeauftragter haben sich solidarisch gegen Gewalt an Frauen und Mädchen zusammengeschlossen.
Bürgermeister Roger Nießen unterstützt die Aktion ausdrücklich und bezieht klar Position: „Das Bundeskriminalamt hat am 19. November2024 Zahlen und Fakten zu geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten vorgelegt. In allen Bereichen steigen die Straftaten gegen Mädchen und Frauen. Hierzu dürfen wir nicht schweigen! Ich positioniere mich ausdrücklich gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Gewalt hat keinen Platz in unserer Stadt. Mir ist es wichtig, dass wir hinschauen und Hilfe anbieten.“
„Um allen Betroffenen ein Leben in Sicherheit zu ermöglichen, braucht es eine ausreichende Finanzierung von Beratungsstellen, Schutzräumen und der Prävention“, sagt Tamm-Kanj. „Das geplante Gewalthilfegesetz der Bundesregierung ist ein Schritt in diese Richtung, da es ein verlässliches Hilfesystem vorsieht.“