Würselen, der Ort den die meisten Könige besuchten
Die Straße Am Alten Kaninsberg ist der Ort, an dem mit Abstand die meisten Könige in Deutschland reisten und gehört historisch zu der wohl wichtigsten Straße in Deutschland. Deshalb wurden vier Infostelen in Würselen geplant, die ersten zwei wurden am vergangenen Freitag bei bestem Wetter und vielen Anwesenden eingeweiht.
Großes Dankeschön der Stadt Würselen
Der stellvertretende Bürgermeister Winfried Hahn, der in Vertretung für Bürgermeister Roger Nießen zu dem Termin erschienen war, übernahm nach der Eröffnung durch Günter Breuer das Wort. „Eine Stadt braucht Menschen wie Sie, die das wichtige historische Wissen weitergeben, damit einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft leisten“, sagt Hahn. „Deshalb bedanke ich mich stellvertretend für alle Würselenerinnen und Würselenern bei allen Initiatorinnen und Initiatoren für diese tolle Arbeit.“
Initiiert wurde das Projekt von dem Arbeitskreis „Karolingisches Aachen” und entstand in Zusammenarbeit mit der Würselener Geschichtswerkstatt, der städtischen Denkmalpflege, dem Aachener Stadtarchäologen und dem Heimatministerium NRW.
Infostelen sollen die Bedeutung der Straße ins Gedächtnis rufen
Das Projekt mit der Bezeichnung „Wiedersichtbarmachung der Aachen-Frankfurter Heerstraße”
will die heute teilweise fernab von den gängigen Verkehrssträngen verlaufende im Mittelalter bedeutende Fernstraße durch Aufstellung von Informationsstelen in das Bewusstsein der Bevölkerung rücken.
„Dieser Weg – vor allem hier in Würselen – ist ein historischer Schatz und müsste eigentlich ein Weltkulturerbe sein“, beginnt Prof. Bernhard Steinauer, der bekannte emeritierte Straßenbauer der RWTH, sichtlich emotional berührt seinen Vortrag über die historischen Hintergründe des Weges, auf dem die Anwesenden heute stehen.
„Wir wissen von 250 Königen, die diesen Weg bereist haben. Zum Vergleich: In Köln waren nur 90 Könige“, sagt Steinauer. Dass Würselen ein Ort der Könige war, zeige nicht zuletzt auch der Name der Straße Am Alten Kaninsberg. Von der Wortabstammung komme „Kanins“ von „Koning“, dem heutigen König.
Noch 50 bis 100 Jahre Arbeit
Vor etwa 10 Jahren habe es sich Steinauer mit dem Arbeitskreis „Karolingisches Aachen“ zur Aufgabe gemacht, die Heerstraße wieder sichtbar zu machen und seitdem mit vielen Kommunen gesprochen bis zu 50 Stelen setzen können. „Das ist ein Mammutprojekt, welches noch 50 bis 100 Jahre dauern wird“, sagt Steinauer. „Es macht mich glücklich, dass die zwei Stelen, die bereits gesetzt sind, und die zwei, die noch kommen, das große Puzzle vollkommener machen und wir damit unserem Ziel näherkommen.“