20. Ehrenamtsabend mit fetter Party
Der Ehrenamtsabend ist ihr Tag – der Tag der Ehrenamtlichen. Denn an diesem Tag ehrt die Stadt Würselen die Menschen, die sich in Vereinen und Institutionen ehrenamtlich in großem Maße engagieren. Im Jubiläumsjahr „100 Jahre Stadtrechte Würselen“ feiert auch der Ehrenamtsabend ein Jubiläum: Schon zum 20. Mal wurde die Ehrenmedaille „Wöschelter Düvel“ verliehen.
Schon während der letzten Vorbereitungen schauten die Organisator:innen der Stadt Würselen mit Sorge auf den Wetterbericht. Denn wie in jedem Jahr soll der 20. Ehrenamtsabend auf der Burg Wilhelmstein stattfinden. Kalte Temperaturen und Regen waren für den Donnerstag angekündigt, obwohl am Wochenende noch blauer Himmel, Sonnenschein und Temperaturen bis zu 30 Grad herrschten.
Start mit Flashmob
Zum Glück meinte Petrus es gut mit den Geehrten und Gästen und es regnete nur kurz. Kalt war es dennoch, zum Glück forderte das Rahmenprogramm des Ehrenamtsabends zum Warmtanzen auf. Los ging es mit einem Flashmob des Tanzstudios Kreiten, bei dem die meisten Gäste schon fröhlich mittanzten.
Das Moderatorenteam des Abends, bestehend aus Pressesprecherin Miriam Ameri und Bürgermeisterreferent Benedikt Beckers, begrüßte alle Anwesenden und übergab das Wort an Bürgermeister Roger Nießen.
„Sie alle machen Würselen zu dem, was es ist.“
Nießen begann seine Rede mit einem Rückblick auf das große Festwochenende anlässlich der 100 Jahre Stadtrechte im Juni. Dabei sei ihm ein Satz, den Innenminister Reul gesagt hatte, besonders im Gedächtnis geblieben: Erst menschliches Handeln macht Städte zu Städten. Sonst wären sie nur Beton und Glas.
Nicht ohne Stolz erinnerte Nießen daran, dass der Innenminister so begeistert vom Festumzug, den vielen Vereinen und Ehrenamtlichen war, dass er kurzerhand beschloss, an dem Umzug teilzunehmen und noch eine Weile das Bühnenprogramm zu verfolgen. „Und genau das ist Würselen“, sagt Nießen. „Sie alle machen Würselen zu dem, was es ist. Und das macht mich verdammt stolz.“
Gutes Team: Khalid Bounouar und Werner Breuer
Danach wurde gelacht, denn der Stand-Up Comedian Khalid Bounouar, vor allem bekannt durch das Ensemble RebellComedy, übernahm die Bühne. Bounouar, selbst in Würselen aufgewachsen, erzählte allerlei Anekdoten aus seiner Kindheit und Jugend und band das Publikum immer wieder mit ein. Besonders abgesehen hatte er es auf den ehemaligen Bürgermeister Werner Breuer, der den Spaß gern mitmachte. Aber auch der anwesende Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier und der Erste Beigeordnete René Strotkötter bekamen ihr Fett weg.
Türöffner: Vielfalt bedeutet, zur Party eingeladen zu werden; Integration bedeutet, zum Tanzen aufgefordert zu werden.“
Als erster Verein an diesem Abend wurde der Türöffner e.V. ausgezeichnet für seine integrative Arbeit. Die Laudatio übernahm Gerd Möhlendick vom Metropolis. Für den Einstig wählte er ein Zitat, das nicht besser zu diesem Abend hätte passen können: „Vielfalt bedeutet, zur Party eingeladen zu werden; Integration bedeutet, zum Tanzen aufgefordert zu werden.“
Und genau dafür stehe der Türöffner. Neben den beiden hauptamtlichen Mitarbeiter:innen sind es insbesondere die Ehrenamtlichen, die sich engagieren in Projekten, Schulungen, Kooperationen und Festen. „Sie setzen das Thema ‚Integration durch Kommunikation und Kennenlernen‘ ganz praktisch um, so kommt es in den Köpfen und damit in der Gesellschaft an – nicht nur in Würselen“, sagt Möhlendick. „Und weil die Mitglieder alle selbst aktiv mitmachen, entsteht dadurch nochmal ein besonderes Gemeinschaftsgefühl.“
Unser Dorf Linden-Neusen: Ehrung von Franz Josef Daniels
Für sein Engagement rund um „sein“ Dorf und den Verein „Unser Dorf – Linden-Neusen e.V.“ erhielt Franz Josef Daniels die Ehrenmedaille Wöschelter Düvel.
Während der Laudatio hob Guido Wirtz, der ebenfalls zum Verein gehört, vor allem die Vielfältigkeit des ehrenamtlichen Engagements von Franz Josef Daniels hervor. So habe er sich bei der Arbeit als Jugendtrainer und Vorstandsmitglied beim VfR, außerdem rund um den jährlichen Sankt Martinsumzug und den Nikolaus-Rundgang sowie im Rahmen des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ verdient gemacht.
„Du arbeitest aktiv an der Gestaltung von Gegenwart und Zukunft unseres Doppelortes mit“, sagt Wirtz. „Du packst an und bewegst etwas, nicht für große Dankesworte oder Ehrungen, sondern weil dadurch etwas Gutes für unser Dorf und unsere Dorfgemeinschaft entsteht.“ Diese Eindrücke wusste auch Bürgermeister Nießen, der selber viele Jahre verschiedene Jugendmannschaften gemeinsam trainiert hat, zu bestätigen.
„Würselen ist okay“
Trotz vollen Terminkalenders schaute Christoph Birken für einen kurzen Besuch auf der Bühne vorbei und performte live seinen Würselen-Song „Würselen ist okay“, den er im März zum Auftakt des Stadtrechte-Jubiläums präsentiert hatte.
Auch dieser Song passte einfach wunderbar in das Programm des 20. Ehrenamtsabend und zum Jahr der „100 Jahre Stadtrechte“. Die Verantwortlichen freuten sich sehr über den Kurzbesuch und auch die Gäste bedankten sich mit tosendem Applaus.
Engagement für das Jungenspiel
Besonders gerührt zeigte sich Annkatrin Reising von ihrer Auszeichnung. Die sehr persönliche Rede hielt Laudator Ben Poqué, Vorstand des Oppen-Haaler Jungenspiels: „Dein Einsatz hat dafür gesorgt, dass unser Jungenspiel heute für so viele ein fester Bestandteil unseres Lebens ist“, sagt Poqué. „Die Auszeichnung, die du heute bekommst, ist ein Zeichen der Dankbarkeit für all das, was du für das Oppen-Haaler Jungenspiel getan hast. Es ist eine Auszeichnung, um dir zu zeigen, wie sehr wir deinen Einsatz schätzen und wie dankbar wir für die vielen Stunden und Mühen sind, die du investiert hast.“
Großes Lob von Vorstand Ben Poqué und Tränen der Rührung bei Annkatrin Reising. In diesem Moment fehlten der Geehrten die Worte. Später bedankte sie sich bei „ihrem“ Spiel im kleineren Kreis. Ein großes Dankeschön richtete sie auch an die Stadt Würselen im Nachhinein.
Auszeichnung für das ehrenamtliche Engagement bei der St. Sebastianus Schützen-Gesellschaft
Danach erhielt Gerhard Hendriks die Ehrung mit der Medaille „Wöschelter Düvel“ für sein ehrenamtliches Engagement bei der St. Sebastianus Schützen-Gesellschaft Würselen 1624 e.V. Viele anerkenndende Wort fand Vorstand und Schützenkönig Hans-Peter Claessen. „Du bist eine Institution im Verein, hast schon die verschiedensten Ämter gekleidet und dabei viel bewegt“, sagt Claessen. Besonders passend sei, dass Hendriks im letzten Jahr selbst zum zweiten Mal Schützenkönig wurde.
Zur Übergabe der Würselener Ehrenmedaille fanden sich die Schützen der St. Sebastianus Schützen-Gesellschaft auf der Bühne ein.
Ehrenamtskarte: Würdigung mit praktischem Nutzen verbunden
Vor dieser tollen Kulisse wollte es sich die Stadtverwaltung nicht nehmen lassen, ein weiteres wichtiges Thema für die Ehrenamtlichen anzusprechen: Die Ehrenamtskarte. Diese hält zahlreiche Vergünstigungen für Ehrenamtliche bereit. Während die Bühne umgebaut wurde, nutzte Moderatorin Miriam Ameri die Zeit, um mit Kulturamtsleiter Hans Brings über die Ehrenamtskarte zu sprechen.
„Die Ehrenamtskarte ist Ausdruck der Wertschätzung für den großen ehrenamtlichen Einsatz der Bürgerinnen und Bürgern und verbindet diese Würdigung mit einem praktischen Nutzen“, sagt Brings. „Nämlich zahlreiche Vergünstigungen oder Sonderaktionen von Händlern, Geschäften, Betrieben, beispielsweise bei Eintrittspreisen.“ Um die Ehrenamtskarte zu erhalten, müssen Ehrenamtliche ein aktives Engagement nachweisen. Menschen, die momentan nicht aktiv im Ehrenamt sind, es aber mindestens 25 Jahre waren, können die Jubiläums-Ehrenamtskarte beantragen. „Und das Tolle ist, diese Karte gilt dann ein Leben lang“, sagt Brings.
Zur Feier des Tages wurde die Jubiläums-Ehrenamtskarte erstmalig verliehen: Die Karte mit der Nummer 001 bekam Gerhard Hendricks für 27 Vorstandsarbeit. Die Stadt Würselen wünscht viel Freude damit.
Alle Infos zur Ehrenamtskarte gibt es hier:
https://wuerselen.de/ehrenamt
Eddy Schmidt Band rockte zum Abschluss
Der Höhepunkt des abendlichen Programms war dann die Eddy Schmidt Band. Mit bekannten Songs rockten sie die Bühne, sodass es die Zuschauer nicht mehr auf den Sitzen hielt. Es wurde wild getanzt, viele Gäste kamen dichter an die Bühnen heran. Nach zwei Zugaben wurden die Musiker von der Bühne mit lauten Applaus entlassen.
Zum Schluss folgte noch der traditionelle Eintrag ins Goldene Buch sowie ein kleiner Umtrunk mit den Geehrten, die sich bei dieser Gelegenheit herzlich für den schönen Abend und die Ausrichtung des Ehrung bedankten.