Arbeit, Pannen und Herzensmomente: Das Kultur-Team zieht Bilanz
Vor etwa einem Jahr nahm das Kulturteam nach kompletter Umstrukturierung die Arbeit auf. Tolle Events konnten auf die Beine gestellt werden – ein bunter Kulturkalender, der viermal im Jahr erscheint, entstand. Über Herausforderungen bei dieser Arbeit, Pannen und den Herzensmomenten spricht Mitbegründerin Gabi Kmet.
Frau Kmet – Sie sind ein Kulturmensch durch und durch. Warum engagieren Sie sich für die Kultur hier in Würselen?
Ich lebe seit 35 Jahren in Aachen. Hier gibt es eine breite kulturelle Vielfalt. Mein Ziel ist es jetzt, diese Vielfalt weiterzutragen – und zwar Würselen, denn hier ist ein idealer Nährboden genau dafür. Es gibt hier wahnsinnig viele engagierte Kultur-Menschen. Die Zusammenarbeit mit der SEW, der Stadt und uns als Kultur-Team ist toll. Auf Augenhöhe, kompetent und super nett. Wenn ich ehrlich bin, ist mir Würselen schon so ans Herz gewachsen, dass ich mir vorstellen kann, den Wohnort zu wechseln.
Welche Veranstaltungen haben Ihnen persönlich in der letzten Saison am besten gefallen?
Da ich jede Veranstaltung, die ich organisiere mit besonderer Sorgfalt auswähle und mich darauf freue, ist es schwer, diese Frage zu beantworten. Spontan fällt mir die Sandmalerin Anne Löper ein, die im Januar dieses Jahr die Menschen und auch mich begeistert hat mit ihrer zauberhaften Live-Malerei.
Welche Herausforderungen haben Sie bei der Planung von Events?
Worauf ich natürlich achten muss, ist das vorhandene Budget. Aber die Künstler müssen auch zur Größe des Saals passen. Für Künstler mit hohem Bekanntheitsgrad müssen wir weniger werben, für unbekanntere Künstler etwas mehr. Wir versuchen immer, ein möglichst vielfältiges Programm zu erstellen, damit für jeden was dabei ist. So gab es schon Puppentheater, Poetry Slam, Mitsingveranstaltungen, Konzerte, Sandmalerei, Kabarett und vieles mehr.
Poetry Slam ist ja in Würselen eher ein neues Format. Wer kam auf die Idee und wie ist das Feedback?
Der Poetry Slam ist sehr gut angekommen, unter den Zuschauern waren sehr viele junge Gäste. Wir haben gleich für Mai nächstes Jahr einen Termin gemacht. Ich hatte den Poetry Slam, Satz nach Vorn, selbst in Aachen besucht. Der Slam ist auch öfter zu Gast in anderen Städten und hat schon eine relativ große Fanbase. Ich habe dann direkt bei der Veranstaltung die Moderatoren angesprochen und wir wurden uns schnell über einen Termin in Würselen einig.
Gab es in der vergangenen Saison auch Rückschläge?
Ja, die gab es. Im Frühjahr sind drei Veranstaltungen in Folge abgesagt worden. Bei dem A-Capella-Konzert von Tanja Raich war die Sophranistin erkrankt an Kehlkopfentzündung. Diese Veranstaltung wird im Oktober 2024 nachgeholt. Das Konzert von NoireRouge musste ebenfalls wegen Krankheit der Sängerin abgesagt werden. Auch dieses Konzert wird im November nächstes Jahr nachgeholt.
Bei dem Konzert von den Big Bandits lag es anders. Wir hatten bis eine Woche vorher keine 20 Karten verkauft. Wir hätten das Konzert trotzdem auch mit Verlust stattfinden lassen, aber die Big Band wollte nicht vor so wenig Zuschauern spielen. Bereits 10 Tage vorher war ihr Konzert im Energeticon ausgefallen, wegen zu geringem Kartenverkauf.
Worauf darf sich Würselen in der kommenden Kultur-Saison freuen?
Es gibt ein paar hochkarätige Namen wie Tina Teubner, Carmela de Feo und Ingmar Stadelmann, welche die Comedy-Schiene bedienen. Auch die bekannte Schauspielerin Claudia Michelsen kommt ins Alte Rathaus mit einer Lesung über Marlene Dietrich. Ein paar musikalische Leckerbissen werden auf jeden Fall Tango X und Antigua, eine Gypsy-Jazz-Band sein. Besonders freu ich mich auf die Photo-Show über die Antarktis.