Frühlingsschlaf für die Heckenschere
Ein Blick aus dem Fenster oder in die Gärten zeigt: Der Frühling ist mit großen Schritten auf dem Vormarsch. Die ersten Knospen sprießen und das Grün gewinnt immer mehr die Oberhand über das winterliche Grau. Und wo es sprießt, da werden Hecken größer. Langsam, aber sicher. Also die beste Zeit für einen Schnitt, damit alles wieder zu neuem Leben erweckt werden kann und die Hecke nach dem Schnitt noch ein bisschen größer und voluminöser als vergangenes Jahr wird? Keine gute Idee.
Der Zeitpunkt des Heckenschnitts sollte mit Bedacht gewählt werden – und keinesfalls jetzt noch stattfinden. Warum nicht? Weil seit 1. März keine Hecken mehr radikal gekürzt und zurückgeschnitten werden dürfen.
„Deutschlandweit dürfen zwischen dem 1. März und 30. September keine Hecken, lebenden Zäune, Gebüsche und andere Gehölze abgeschnitten bzw. auf den Stock gesetzt werden“, erklärt David Hosin, Vertreter des operativen Leiters des Baubetriebshofs der Stadt Würselen. Zwar sei ein Heckenschnitt auch nach dem 1. März möglich. „Aber dann ist nur ein Formschnitt erlaubt.“ Ein starker Rückschnitt darf laut Bundesnaturgesetz in der aktuellen Zeit nicht mehr erfolgen.
Was erlaubt ist
Zu sagen, dass man „nur“ einen Formschnitt macht, aber doch alles radikal kürzt, ist nicht nur eine schlechte Idee, sondern auch untersagt. Wer seine Hecke in Form bringt, muss auf einiges achten. „Formschnitt bedeutet, dass man die Jungtriebe abschneidet. Bitte achten Sie unbedingt darauf, dass keine Vogelnester beschädigt oder freigelegt werden. Notfalls kann man dort eben keinen Formschnitt ausüben“, betont Hosin.
Die gesetzlichen Regelungen gelten natürlich auch für die Stadt. So haben die fleißigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Baubetriebshofs, der unter anderem für den Heckenschnitt auf den öffentlichen und städtischen Bereichen in Würselen zuständig ist, bis vergangenen Donnerstag noch tüchtig die Hecken in Form gebracht und eben auch stark gekürzt. Denn bis einschließlich 29. Februar war es erlaubt. In diesem Jahr übrigens einen Tag mehr, da das Jahr 2024 ein Schaltjahr ist. In einem Nicht-Schaltjahr ist der Stichtag zum letzten, radikalen Schnitt der 28. Februar.
Ob die Stadt alles in den letzten Tagen geschafft hat? Ja, hat sie. Die letzten Projekte auf der Heckenschnitt-Zielgerade waren die Schützenwiese Scherberg und die Friedhöfe in Linden-Neusen. Doch warum wurde gerade an diesen beiden Orten noch vor Toresschluss gearbeitet? „Damit die Schützen ab jetzt in der Lage sind, die Hecke selbst zu pflegen – und auf den Friedhöfen, damit mehr Sonnenlicht vorhanden ist“, fasst Hosin zusammen.
Rot im Kalender markieren
Doch was kann man tun, wenn man den Schnitt vergessen hat, ihn aber nach dem 1. März ausführen möchte? „Einzelne Ausnahmen sind möglich, bedürfen aber unbedingt eines Antrags, den die Stadt genehmigen muss“, beton Hosin. Am besten markiert sich jeder, der eine Hecke besitzt, schon jetzt im Kalender rot den 1. Oktober 2024 und den 1. Februar 2025. „Denn die beste Zeit, eine Hecke abzusetzen und auf Stock zu setzen, ist der Herbst – also ab dem 1. Oktober.“ Der Vorteil: Die Heckenpflanzen sind nämlich im Herbst im Winterschlaf.
Warum der 1. Februar auch rot markiert werden sollte? Weil dann noch vier Wochen Zeit sind, um die Hecken zu kürzen. Wenn danach die ersten warmen Sonnenstrahlen die Pflanzen und Hecken aus dem Winterschlaf kitzeln und die Knospen blühen lassen, ist der Blick auf die neue Natur ungetrübt. Mit dem sorgenfreien Gefühl, dass die Hecke nun alles lebenserweckende Licht in sich aufnehmen und deshalb wachsen kann, was der Platz im Garten hergibt.
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