Erster Spatenstich für seniorengerechtes und soziales Bauvorhaben
In der Kesselsgracht entstehen in den kommenden Monaten drei Mehrfamilienhäuser mit 18 Wohneinheiten und insgesamt 54 Niedrigenergie-Wohnungen (KfW 55). Ein besonderer Fokus liegt auf sozialem Wohnungsbau. Auch ein Pilotprojekt zum digitalunterstützten Wohnen wird hier umgesetzt.
Bauherren und damit projektverantwortlich sind die Stadtentwicklung Würselen GmbH & Co KG (SEW) und die Wohnungsbaugesellschaft für die StädteRegion Aachen mbH (GWG).
Mehr als die Hälfte der Wohnungen werden gefördert, das Mietniveau bewegt sich zwischen 6,40 EUR und 7,20 EUR (Kaltmiete) und ist damit für Menschen mit mittlerem oder niedrigem Einkommen ausgerichtet. „Sozialer Wohnungsbau ist ein wichtiges Thema“, findet Bürgermeister Roger Nießen und begrüßt die Entscheidung der Städteregion Aachen, Sonderkapital für dieses Projekt zur Verfügung zu stellen. Auch die StädteRegion Aachen habe ein großes Interesse an gefördertem Wohnungsbau, betont Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier, und unterstütze das Vorhaben in Würselen daher gerne.
In der Außenansicht wird der Komplex ein klassisches Mehrfamilienhaus mit Staffelgeschossen sein, das sich gut in die Umgebung einfügt. Es wird in der Flucht der dahinterliegenden Grundstücke gebaut, so dass es für die dortigen Anlieger durchsehbar ist. Angeboten werden verschiedene Wohnungsgrößen von 55 Quadratmetern bis zu 90 Quadratmetern. Zu den Förderbedingungen für den sozialen Wohnungsbau gehört nicht zuletzt ein bestimmter Grünflächenanteil, weswegen man um den Bau einer Tiefgarage nicht umhinkommt. Somit wird fast jede Wohnung einen Tiefgaragenstellplatz haben.
Gute Anbindung der Kesselsgracht
Die hervorragende Versorgungsinfrastruktur am Reckerpark war für den Standort entscheidend. Supermärkte, Drogerien, Apotheke und Bäcker sind fußläufig erreichbar. „Die Nahversorgung und auch die direkte Anbindung an die Innenstadt sind an der Kesselsgracht besonders interessant“, sagt Nießen. „Aber auch die umliegenden Arztpraxen und das Cape Diem sind für ältere Menschen sicher ansprechend.“
Die Lager ist aber nicht nur für Würselener interessant: „Die gute Anbindung – vor allem in Richtung Aachen – ist auch für die angrenzenden Kommunen interessant“, so Dr. Tim Grüttemeier. „Von der Lage werden Pendlerinnen und Pendler profitieren.“
Pilotprojekt mit Ambient Assisted Living
Eine extra Förderung von 50.000 EUR gibt es für ein bis zwei Wohnungen, die mit dem sogenannten AAL (Ambient Assisted Living) ausgestattet werden. Verschiedene Technologien sollen das Leben von älteren Menschen sicherer und komfortabler machen. Ziel ist es, dass Senioren länger in ihren eigenen vier Wänden leben können und so ihre Selbstständigkeit längst möglich erhalten.
Viele Kleinigkeiten erleichtern dabei den Alltag: Lichtschalter sind größer, Steckdosen höher, die Fliesen im Bad sind besonders kontraststark und auch die Waschbecken sind anders gebaut und sollen somit Unfällen vorbeugen. Ein besonderes Highlight ist der intelligente Boden, der mittels intelligenter Technik beispielsweise „spürt“, wenn auf ihm eine leblose Person liegt. Insgesamt gebe es ein ganzes Maßnahmenpaket, das das Wohnen hier u.a. digital unterstützt.
Kosten schwierig zu beziffern
Die genauen Kosten des Bauprojekts sind schwierig zu beziffern, werden sich aber im zweistelligen Millionenbetrag bewegen. „Aufgrund der inflationär steigenden Preise ist eine Kostenkalkulation schwer möglich“, sagt GWG Geschäftsführer Dr. Axel Thomas. Für den Rohbau und den Bau der Tiefgarage gibt es aber Sicherheit: „Hier war es möglich, frühzeitig Bauunternehmen zu beschäftigen und Material zu bestellen.“ Bei anderen Arbeiten sei dies nicht möglich, sodass ein gewisses Risiko bleibe. „Wir bedanken uns bei der StädteRegion Aachen für das Vertrauen“, so Dr. Axel Thomas.
Fertigstellung 2023
Die Wohnungen sollen 2023 bezugsfertig sein. In Kürze wird das Bauschild aufgestellt, das weitere Informationen enthält; bei Interesse stehen SEW und GWG gerne zur Verfügung.