Würselener bei Gedenkveranstaltung in Morlaix: „Ein starkes Signal der Versöhnung“
(psw/ma) So beschrieb die französische Zeitung „Le Télégramme“ die Gedenkveranstaltung am 11. November zum 100-jährigen Waffenstillstand des 1. Weltkriegs am Gefallenendenkmal in Plourin-lès-Morlaix, dessen Bürgermeister Guy Pennec seinen Würselener Amtskollegen Arno Nelles hierzu eingeladen hatte. An der Gedenkveranstaltung, beginnend mit einem Gottesdienst und musikalisch begleitet vom Orchester und Chor des Heilig-Geist-Gymnasiums, nahmen auch Vertreterinnen und Vertreter der Würselener Freundschaftsgesellschaft Burkina Faso, der Deutsch-Französischen Freundschaftsgesellschaft und einige Würselener Ratsmitglieder teil. Die starke Präsenz der deutschen Delegation bei dem für die Franzosen bedeutsamen Gedenktag wurde auf französischer Seite sehr honoriert, wie später der dortigen Presse zu entnehmen war. Auch Pennec hatte in seiner Ansprache ausdrücklich darauf hingewiesen, welch hohen Stellenwert an diesem Tage der „Besuch der Deutschen“ für die deutsch-französische Freundschaft und Versöhnung habe. Zur Überraschung der deutschen Gäste schloss Pennec seine Ansprache mit einem „Vive la France et vive l`Allemagne!“ Bei seinem Grußwort unterstrich Bürgermeister Nelles, welche große Ehre die Einladung zu den Feierlichkeiten sei. Er betonte, dass der Friede zwischen den Völkern das höchste Gut und dessen Bewahrung Verpflichtung für alle sei.
Im Anschluss hieran lud Bürgermeister Pennec die deutsche Delegation und die Bevölkerung zu einem Empfang in das Rathaus ein mit anschließendem Essen bretonischer Spezialitäten. Auch dieser Empfang wurde musikalisch begleitet vom Orchester und Chor des Heilig-Geist-Gymnasiums.
Ein besonders emotionaler Moment der Reise war sicherlich auch die Niederlegung von Kränzen durch den stellvertretenden Vorsitzenden der Deutsch-Französischen Freundschaftsgesellschaft, Dr. Erwin Schulz, und Bürgermeister Arno Nelles am Grabe des jüngst verstorbenen ehemaligen Bürgermeisters von Saint-Martin-des-Champs, René Fily, und die sich daran anschließende Feierstunde zu dessen Ehrung. René Fily war ein großer Freund und Förderer der Städtepartnerschaft und hat sich für diese in den letzten 40 Jahren intensiv eingesetzt.
Während der Reise nach Morlaix standen noch mehrere offizielle Empfänge auf dem Programm, der Besuch eines deutschen Soldatenfriedhofs und ein Konzert des Orchesters und Chors des Heilig-Geist-Gymnasiums sowie nicht zuletzt ein intensives Arbeitstreffen der deutschen und französischen Freundschaftsgesellschaften Burkina Faso.
Im Februar des Jahres hatten mehrere Mitglieder der französischen und der deutschen Freundschaftsgesellschaften eine Reise in die gemeinsame Partnerstadt Réo gemacht, um sich vor Ort über die laufenden Hilfeprojekte ein Bild zu machen und um in Erfahrung zu bringen, welche weiteren Hilfeleistungen denkbar und möglich sind. Die Verantwortlichen der verschwisterten Freundschaftsgesellschaften erarbeiten bei diesem Arbeitstreffen weitere gemeinsame Projekte bzw. die Intensivierung bereits laufender Projekte, insbesondere im sanitären, hygienischen und schulischen Bereich.