Festakt aus Anlass des 40-Jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft zwischen Morlaix und Würselen
Staatschefs können so viele Dokumente unterzeichnen, wie sie wollen. Wenn das Volk diese aber nicht mittragen, nicht mit Leben erfüllen würde, wären diese völlig wertlos. Mit dieser Erkenntnis gratulierte der Präsident des Europäischen Parlamentes, der Würselener Martin Schulz, den Städten Morlaix und Würselen zu deren 40-jähriger Städtepartnerschaft und bestätigte ihnen damit, dass sie über vier Jahrzehnte ihre Städtepartnerschaft gelebt und damit mit Leben erfüllt hätten.
Sein Bruder, Dr. Erwin Schulz, erinnerte als Festredner an das Zustandekommen der Partnerschaft. Dass ein kleiner Auffahrunfall in Morlaix möglicherweise mit dazu beigetragen habe, diese Partnerschaft zustande kommen zu lassen, war eines von vielen Ameröllchen, die Dr. Erwin Schulz mit viel Witz amüsant vortrug.
Überhaupt hatte der Festakt zum 40-jährigen Bestehen der deutsch-französischen Partnerschaft schon fast etwas familiäres. Nicht nur, dass die beiden Schulz-Brüder aus dem Nähkästchen plauderten, auch viele gute Freunde und Bekannte trafen sich im Kulturzentrum „Altes Rathaus“, in das Bürgermeister Arno Nelles anlässlich dieses besonderen Jubiläums eingeladen hatte. Am Tag zuvor war Martin Schulz noch als Präsident des Europäischen Parlamentes in Rom bei der Verleihung des internationalen Karlspreises an Papst Franziskus. „Und eben aus diesem Grunde bin ich heute hier, in meiner Heimatstadt, um hier mit Euch und Ihnen die Basis europäischen Lebens zu feiern – eine Städtepartnerschaft“, stimmte der bekennende Würselener in das Loblied auf Europa und Städtepartnerschaften ein.
Schon Bürgermeister Arno Nelles ging in seinem Grußwort auf die Entstehung und die Entwicklung der Städtepartnerschaft ein, bevor es weitere Grußworte der Vorsitzenden der beiden Partnerschaftskomitées gab: Jean-Claude Le Bars grüßte für die Morlaixer und Ellen Thielen-Vafaie für die Würselener. Der Stadtverordnete Joel Quéré und Marc Salmon hatten weitere Grußworte der bretonischen Gäste dabei, bevor sich die Ehrengäste aus Anlass des 40-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft zwischen Morlaix und Würselen in das Goldene Buch der Stadt Würselen eintrugen.
Rund 100 Gäste waren gekommen, um gemeinsam den Geburtstag zu feiern. Bei herrlichem Sonnenschein war auch der Saal des „Alten Rathauses“ mit Flaggen und Blumenschmuck herausgeputzt worden.
Für den würdevollen musikalischen Rahmen sorgten Lehrer Martin Busch am Flügel und vier Schüler des Heilig-Geist-Gymnasiums mit ihren Instrumenten. Sie verstanden es, mit ihren Werken die Gäste in die richtige Feierstimmung zu versetzen. Aaron Fehr stimmte mit seiner Trompete „One Moment in Time“ ein, während sein Bruder Ruben Fehr (1. Geige), Luisa Wirtz (Geige) und Petra Hofmann (Bratsche) mit „You raise me up“ diese aufgriffen und fortführten. Ein Klavierwerk von Claude Debussy, nämlich den 1. Satz der Suite bergamasque und der „Celtic chanon“, gespielt von Ruben Fehr, Luisa Wirtz und Petra Hofmann setzten weitere Akzente in dem zweieinhalbstündigen Festakt, bevor Aaron Fehr mit dem bekannte Stück „Champs elysée“ vor allem die französischen Gäste zum Mitsingen animierte.
Nach Reden, Musikstücken und dem Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Würselen gab es noch ein Zusammenkommen im Foyer des altehrwürdigen Rathauses, bei dem weitere Ameröllchen ausgetauscht und die Städtepartnerschaft gefeiert wurde.