Entstehungsgeschichte eines Ehrenrings
Als am 19. Januar 2005 im Rahmen der Sonderveranstaltung zur Verabschiedung langjähriger Stadtverordneter besondere Ehrengaben verliehen wurden, befanden sich darunter auch die höchsten Ehrenzeichen, die die Stadt Würselen zu vergeben hat: die Ehrenringe.
Der Rat der Stadt Würselen hatte in seiner Sitzung am 11. April 1972 beschlossen, denjenigen Stadtverordneten, die dem Rat vier Legislaturperioden ununterbrochen angehören, den Ehrenring der Stadt zu verleihen. Vor 1972 gab es acht Männer, die den Ehrenring verliehen bekamen. Seit 1972 wurde der Ehrenring zahlreiche weitere Male verliehen.
Die Entstehung der beiden Ehrenringe, die am 19. Januar 2005 durch Bürgermeister Werner Breuer verliehen wurden, ist hier dokumentiert.
Der frühere und langjährige Stadtdirektor Albert Cramer hatte die Ursprungsidee des heutigen Ehrenringes und sprach diese mit dem Würselener Goldschmiedemeister Peter Wernekenschnieder ab, der seit dem Jahr 1984 mit dieser verantwortungsvollen Aufgabe beauftragt ist. Seinerzeit erarbeitete er zunächst einen Entwurf und schließlich ein Modell, auf dessen Grundlage die nachfolgenden Ehrenringe seit 1984 produziert werden.
Peter Wernekenschnieder zog 1976 nach Würselen und machte sich hier 1980 selbstständig. 2005 blickte er bereits auf seine 25-jährige selbstständige Tätigkeit in Würselen zurück und bereut den Schritt in die Selbstständigkeit im Nachhinein keineswegs. Er stand damals vor einer wichtigen Entscheidung: bei der Bundeswehr bleiben und Berufssoldat werden oder sich als Goldschmied selbstständig machen. Er entschied sich nicht zuletzt in Beratung mit seiner Ehefrau für die Tätigkeit als Goldschmiedemeister und freut sich heute immer noch über seine Entscheidung. „Mein Beruf macht mir sehr viel Freude, kann ich eigene Ideen kreativ umsetzen“, schildert er aus seinem Berufsalltag, der ein ganz besonderer ist.
Als er 1984 den Auftrag zur Schaffung eines Modells für den Ehrenring der Stadt Würselen erhielt, war dies auch eine besondere Ehre für ihn. Das Modell lagert heute noch in seiner Werkstatt auf dem Markt und steht dabei Pate für die Folgeringe. „Mehr oder weniger sind die heutigen Ehrenringe Vervielfältigungen der Ursprungsidee, die nach dem Urmodell gegossen werden“, schildert Peter Wernekenschnieder die Entstehung der Ehrenringe in seiner Werkstatt. Für das Modell brauchte er seinerzeit mehr als 20 Arbeitsstunden, ehe aus dem Entwurf ein fassbarer Ring wurde. Für die jetzigen Ehrenringe werden, da es keines neuen Entwurfes mehr bedarf, lediglich fünf bis sechs Arbeitsstunden benötigt.
Die Ehrenringe werden aus 585er Gelbgold hergestellt, in denen ein Lagenstein mit dem Wappen der Stadt Würselen eingefasst ist. Das Wappen wird dabei in den Achatstein eingraviert; eine Arbeit, die für den Würselener Goldschmiedemeister ein Steingraveur in Fremdarbeit übernimmt. Der dann zugelieferte Stein wird durch Peter Wernekenschnieder eingefasst und zu dem Ehrenring fertiggestellt. Dabei werden die Ringe auf die Träger der Ehrenringe individuell angepasst. Zuvor müssen sie allerdings noch gesäubert und nachgearbeitet werden.
Bevor der Bürgermeister der Stadt Würselen diese hohen Ehrenzeichen offiziell überreicht, lagern sie unter strengen Sicherheitsvorkehrungen im Tresorraum des Rathauses.