Beim Lesen wegträumen
„Beim Lesen kann man sich so schön wegträumen“, sagt Lisbeth Olbertz. „Meine Lieblingsautoren sind Karen Swan beziehungsweise Colgan Jenny.“ Außerdem mag sie auch gern Bücher von Gisa Pauly. „Die Krimis sind auch immer ein Stück humorvoll.“ Humor beim Lesen ist auch für Ulrike Horbach wichtig. Sie lobt alle Küstenkrimis von Krishan Koch: „Die urigen Protagonisten sind wunderbar witzig und ich kann bei der Lektüre so herrlich dem Alltag entfliehen.“
Warm ums Herz
Monika Silberer fällt es schwer, sich für ein Buch zu entscheiden. „Es gibt so viele schöne Bücher“, sagt Silberer. „Da fällt es mir schwer zu sagen, das ist mein absolutes Lieblingsbuch“. So seien die Bücher von Maarten ‘t Hart oder Andreas Izquierdo absolut empfehlenswert.
„Wenn ich aber so durch die Liste meiner gelesenen Bücher schaue, dann merke ich, dass mir bei einem Titel warm ums Herz wird“, sagt Silberer. „Das Buch handelt von der Bibliothekarin Sayuri Komachi, die in einem Tokioter Gemeindezentrum arbeitet. Sobald sich eine Person ihrem Platz in einer Nische nähert, verstaut sie ihre angefangene Filzarbeit in einer Keksdose und fragt "Wonach suchen Sie?" Auf der Literaturliste erhalten alle als Zugabe eine ungewöhnliche Buchempfehlung und eine von ihr gefertigte Filzfigur. Was zunächst seltsam erscheint, setzt Denkprozesse in Gang und verändert das Leben der Ratsuchenden.“ Der Roman heißt „Frau Komachi empfiehlt ein Buch“ und wurde von Michiko Aoyama geschrieben. Silberer beschreibt ihn als Wohlfühlroman.
Der Leser habe das Gefühl, in eine kuschelige Decke eingewickelt zu sein. Die Sprache fließe mühelos, und jede Zeile zeugt von einem tiefen Respekt für andere. „Besonders ansprechend fand ich die Idee, dass eine Buchempfehlung das Potenzial hat, das Leben eines Menschen zu verändern“, sagt Silberer. „Und wer sich noch weiter mit dem Thema „Bücher“ beschäftigen möchte, dem empfehle ich noch „Die Bibliothek des Wahnsinns“ von Edward Brooke-Hitching. Das großformatige reich-bebilderte Buch, versammelt riesige und winzige Bücher, Bücher, die mit Blut geschrieben wurden, und Bücher, die töten sowie andere literarische Kuriositäten rund um den Globus.“
Kunstvolle Sprache, die an Lyrik erinnert
„Bei einem meiner Lieblingsbücher handelt es sich um „Die unsichtbaren Städte“ von Italo Calvino“, sagt Maike Fuhrmann. „Die Sprache ist kunstvoll und grenzt fast schon an Lyrik. Die einzelnen Stadtbeschreibungen sind nicht nur fantasievoll, sondern auch stilistisch sehr fein gearbeitet.“
Auch die Rahmenhandlung empfindet Fuhrmann als sehr raffiniert. „Der fiktive Dialog zwischen Marco Polo und Kublai Khan verleiht den Beschreibungen eine zusätzliche Tiefe mit einem philosophischen Unterton der lange nachhallt“, sagt Fuhrmann. „Und wenn man genau hinsieht, wird am Ende mit einem subtilen Twist belohnt – einem Moment der Erkenntnis, der das ganze Buch in einem neuen Licht erscheinen lässt.“
Weiterhin empfiehlt Fuhrmann das Buch „Der Tag, an dem ich starb“ von Anthony McGowan. „Es zeigt, wie Gewalt entsteht, wie sie wirkt – körperlich, psychisch, strukturell – und welche Spuren sie hinterlässt“, sagt Fuhrmann. „Gleichzeitig positioniert sich das Buch klar gegen Gewalt, indem es ihre Ursachen kritisch beleuchtet und Möglichkeiten zur Überwindung aufzeigt.“ Die Geschichte mache deutlich, wie tiefgreifend Erfahrungen sein können, die einen innerlich zerbrechen lassen – und dass solche Momente sich wie ein Ende anfühlen können, obwohl das Leben weitergeht. Es ist ein eindringlicher Aufruf zu Mitgefühl, Selbstreflexion und Menschlichkeit.
Einige der empfohlenen Bücher können in der Würselener Stadtbücherei ausgeliehen werden.
Wussten Sie?
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren und Inhaber:innen des Würselen-Passes und der Jugendleiter:innen-Card können in der Würselener Stadtbücherei Bücher kostenlos entleihen. Der notwendige Benutzerausweis ist ebenfalls kostenlos.
Erwachsene Benutzer:innen erhalten gegen eine einmalige Ausstellungsgebühr in Höhe von 1,50 EUR. Der Jahresbeitrag beträgt 12 EUR – egal wie viele Bücher entliehen werden. Bei Vorlage des Familienpasses der StädteRegion Aachen wird eine 50 prozentige Ermäßigung gewährt.