„Gehen hält fit und ist gut fürs Klima“, sagte Minister Krischer bei der Urkundenübergabe im Verkehrsministerium. „Um sicher und bequem zur Arbeit, in die Schule oder zum Einkaufen zu gehen, brauchen wir fußgängerfreundlich gestaltete Wege und Plätze. Mit den »Fußverkehrs-Checks« unterstützen wir Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen dabei, Fußwege attraktiver und sicherer zu machen. Ich freue mich, dass zwölf weitere Kommunen – von Werne bis Wachtberg – unser Angebot annehmen. Gemeinsam sorgen wir so für eine höhere Lebensqualität in der Stadt und auf dem Land.“
Gemeinsamer Einsatz für Fußgänger
„Fußverkehrs-Checks“ sind ein Angebot des Zukunftsnetz Mobilität NRW, dem landesweiten Unterstützungsnetzwerk für nachhaltige Mobilitätsentwicklung. Dr. Norbert Reinkober, Geschäftsführer von go.Rheinland, erläutert das Prinzip: „Der Fußweg ist ein wichtiger Bestandteil der Mobilitätswende. Auch wir als Aufgabenträger für den Schienennahverkehr und Förderbehörde für den ÖPNV beachten das, etwa beim Aufbau von Mobilstationen. Deshalb ist es uns wichtig, als Träger des Zukunftsnetz Mobilität NRW die Förderung des Fußverkehrs auch auf kommunaler Ebene zu unterstützen.“ Durch den Austausch zwischen Verwaltung, Politik und allen Bürger:innen kann so auch die Beteiligungskultur gestärkt werden.
Um einen professionellen und zielführenden Ablauf zu gewährleisten, begleitet und moderiert ein Fachbüro den Prozess und wertet die Ergebnisse aus, damit die Verwaltung von Würselen darauf bei Bedarf mit konkreten Maßnahmen aufbauen kann. 31 Kommunen hatten sich landesweit beworben, zwölf bekamen den Zuschlag. Für die Gewinner des Wettbewerbs ist der gesamte Check kostenlos, er wird vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert.

Konkrete Pläne in Würselen
Für Würselen gibt es schon konkrete Pläne. „Wir wissen genau, wo wir ansetzen wollen. Wir möchten uns auf zwei Gebiete fokussieren. Wir möchten uns auf die beiden großen Schulstandorte und deren Umfeld in der Innenstadt konzentrieren“, sagt Würselens Mobilitätsmanager Fabian Onkels. „Dazu gehört die Gesamtschule und ihre Lage am Knotenpunkt Friedrichstraße/Willy-Brandt-Ring/Krottstraße, mit der Route zur Bushaltestelle am Markt über Friedrichstraße, Wilhelmstraße oder den dazwischenliegenden Bahntrassenradweg.“
Auch beim innenstädtischeren Fokus solle es besonders um die Schulwege gehen: „Hier wird eine Achse aus Scherberg kommend über die B57 untersucht, als direkte Zuwegung zur Sebastianusschule und dem Gymnasium“, sagt Onkels. „Vom Schulzentrum Mitte aus wird die Achse weiter über die Pricker Straße und durch den Stadtgarten zur Tittelsstraße mit der Realschule untersucht. Im Park kreuzt die Route den Bahntrassenradweg und zwar an der Stelle mit der intensivsten Nutzung des gesamten Radweges.“ Bei gutem Wetter sind hier auch schon einmal um die 1.500 Radfahrende pro Tag unterwegs.
Bewährte Methode für Kommunen
Seit 2019 bietet das Zukunftsnetz Mobilität NRW seinen Mitgliedern den „Fußverkehrs-Checks NRW“ an. Die bewährte Methode enthält mehrere Bausteine. Begehungen sind das Kernstück – sie geben den Teilnehmenden vor Ort die Gelegenheit, Probleme und Sichtweisen auszutauschen und neue Lösungsansätze und Ideen zu diskutieren. Es folgt eine Stärken-Schwächen-Analyse sowie die Erstellung eines Maßnahmenplans mit Prioritäten, die gemeinsam von Bürger:innen und Expert:innen erarbeitet werden.
Die verschiedenen Etappen werden von einem Planungsbüro begleitet, das die Veranstaltungen moderiert, die Themen bündelt und die Ergebnisse zusammenfasst. Zum Abschluss bekommt jede teilnehmende Kommune eine Auswertung und Handlungsempfehlung. Die Umsetzung ist freiwillig, das Zukunftsnetz Mobilität NRW berät die Kommunen auf Wunsch zur Generierung möglicher Fördermittel. Die Kosten werden vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr Nordrhein-Westfalen übernommen.
Kontakt Fabian Onkels, Mobilitätsmanager der Stadt Würselen