Ein silberner Stein mit Gravur "Rosa Schillings" umringt von rosa Rosen.

Stolpersteine

Stolpersteine

Auf den Gehwegen im Stadtgebiet Würselen finden sich an einigen Stellen so genannte Stolpersteine in Form quadratischer Messingtafeln – ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig, das auf das Jahr 1992 zurückgeht. Die kleinen Gedenktafeln sollen an das Schicksal der jüdischen Opfer des Nationalsozialismus erinnern, die verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Tod getrieben wurden. Die Stolpersteine sind vor den jeweiligen früheren Wohnhäusern der Opfer in den Boden eingelassen.

Ein silberner Stein mit Gravur "Rosa Schillings" umringt von rosa Rosen.
Anlässlich des Tages der Pflege übernimmt das Bildungszentrum für Pflege und Gesundheit der Städteregion Aachen, kurz BZPG 2024 die Patenschaft für den Stolperstein des Euthanasie-Opfers Rosa Schillings in Würselen.

Stolpersteine wurden nicht nur in Deutschland, sondern auch in 23 weiteren europäischen Ländern verlegt und sind damit das größte dezentrale Mahnmal der Welt.; die Marke „Stolpersteine“ ist seit 2006 beim Deutschen Patent- und Markenamt durch Gunter Demnig geschützt, seit 2013 auf europäischer Ebene (Quelle: wikipedia 2019).

Arbeitskreis „Kein Vergessen“

In Würselen setzt sich seit 2006 der Arbeitskreis „Kein Vergessen“ dafür ein, an die menschenunwürdigen Gräueltaten zu erinnern und der Opfer zu gedenken.

Bereits 27 vom Kölner Künstler Gunter Demnig gestaltete und von der Bevölkerung finanzierte Stolpersteine erinnern in Würselen, Broichweiden und Bardenberg an Opfer, die durch Menschenrechtsverletzungen und Nationalsozialismus ihr Leben ließen. Darüber hinaus will der Arbeitskreis an die vertriebenen Menschen erinnern, wodurch die Idee entstanden war, zusätzlich Gedenktafeln zu platzieren.

Standorte

  • Kaiserstraße 9

    Rosa Schillings, geb. Droste, Jg. 1899, eingewiesen 1936 Heilanstalt Galkhausen, zwangssterilisiert 1936, ‘verlegt’ 2.5.1941 Hadamar, ermordet 2.5.1941, ‘Aktion T4’

  • Kaiserstraße 57/Ecke Klosterstraße

    Familie Voss, wurden 1936 vertrieben

  • Kaiserstraße 132

    Josef Silberberg, JG 1923, deportiert 1943, in Auschwitz ermordet

  • Elchenrather Straße 14

    Anton Hilgers, Jg. 1894, verhaftet 1944, Sachsenhausen, ermordet 1945 in Bergen-Belsen

  • Elchenrather Straße 43

    Otto Hirsch
    Else Hirsch
    Renate Hirsch
    Ruth Hirsch

  • Elchenrather Straße 73

    Bernhard Weil, Jg. 1877, deportiert 1942, ermordet in Auschwitz
    Paul Weil, geb. Carsch, Jg. 1881, deportiert 1942, ermordet in Auschwitz

  • Kreuzstraße 52

    Wilhelm Reiss, Jg. 1885, verhaftet 1944, ermordet

  • Lindenplatz 3

    Luise Höflich, geb. Voss, JG. 1856, deportiert nach Theresienstadt, am 08.10.1942 ums Leben gekommen
    Laura Weil, geb. Weil, JG. 1871, deportiert nach Theresienstadt, am 28.08.1943 ums Leben gekommen
    Rosalie Sommer, geb. Weil, JG. 1874, ermordet in Auschwitz
    Emanuel Gans, JG. 1866, deportiert 1942, in Treblinka ermordet
    Dora Gans, geb. Goldschmidt, JG. 1876, deportiert 1942, in Treblinka ermordet
    Gustav Marx, JG. 1881, deportiert 1942, in Auschwitz ermordet
    Salomon Leuchtag, JG. 1887, deportiert 1942, 1943 in Auschwitz ermordet
    Berta Liffmann, geb. Rosenthal, JG. 1887, deportiert nach Theresienstadt, am 15.10.1942 ums Leben gekommen
    Josephina Coopmann, geb. Hartog, JG. 1884, deportiert 1943, in Auschwitz ermordet

  • Bahnhofstraße 135

    Henriette Weil, geb. Voss, JG. 1873, deportiert 1942, verschollen
    Else Weil, JG. 1906, deportiert 1942, verschollen

  • Wilhelmstraße 5

    Jakob Voss
    Emma Voss

  • Schweilbacher Straße 76

    Leo Oller, Jg. 1895, verhaftet 1944, Sachsenhausen, ermordet 1945 in Bergen-Belsen

  • Paulinenstraße 93

    Josef Schaffrath, Jg. 1898, verhaftet 1944, vor Deportation tot 7.10.1944, Lager Köln-Deutz, Abt. Buchenwald

  • Dorfstraße 46

    Juliane Kamps, geb. Stern, Jg. 1888, deportiert 1942, Izbica, ermordet
    Alexander Kamps, Jg. 1892
    Irmgard Kamps, Jg. 1923, Flucht 1939, England, überlebt