Stadtgeschichte

Rückblick: Wormsalt im Jahre 870

Die Geschichte der Stadt ist spannend und beginnt im Jahre 870, als Würselen unter dem Namen „Wormsalt“ erstmals Erwähnung in einer Urkunde fand. Der erste Teil des Namens Wormsalt bezieht sich auf die Lage im Gebiet des Wurmflusses, der zweite Teil steht für einen so genannten Salhof (fränkisch: sali) als Haupthof eines fränkischen Königsgutes.

Im Mittelalter war das heutige Stadtgebiet auf verschiedene Territorien verteilt. Ein Teil gehörte zum Herrschaftsgebiet der Stadt Aachen und ein anderer zum Herzogtum Jülich. Es kam nicht nur zu Zwischenfällen an dieser Grenze, dem Landgraben, es kam auch häufig zu Auseinandersetzungen der Würselener mit dem Rat der Stadt Aachen. Den Würselenern blieb das Bürgerrecht verwehrt, obwohl sie Steuern und Abgaben zahlen mussten.

In Bardenberg, an der ehemaligen Grenze zwischen dem Herzogtum Jülich und dem Aachener Reich, errichtete Graf Wilhelm V. im 14. Jahrhundert auf den Ruinen einer schon 1216 vom Kölner Erzbischof erbauten Vorgängeranlage die Burg Wilhelmstein hoch über dem Wurmtal. Einst als Grenzbefestigung gedacht, ist die in Privatbesitz befindliche Burgruine heute eine ganz besondere Attraktion im Naherholungsgebiet Wurmtal.

Nach dem Wiener Kongress 1815 erfolgte die Eingliederung des Ortes Würselen in das Königreich Preußen. Die Bürgermeisterei Würselen gehörte ab 1816 zum Landkreis Aachen. Zu dieser Zeit lebten etwa 3.500 Menschen in Würselen, während es schon um 1900 rund 10.000 waren.

Von der Landgemeinde zur Stadt

Die Ortsbezeichnung Würselen wurde mit Zustimmung des Preußischen Innenministeriums im Jahre 1904 beigelegt, allerdings wurde Würselen in Personalunion mit Haaren, zeitweise auch zusätzlich mit Weiden, verwaltet – ohne eigenen Bürgermeister. Nur zweimal pro Woche gab es eine Sprechstunde in Würselen. Ein untragbarer Zustand, den dann im Jahre 1903 der Würselener Gemeinderat beendete und einen neuen, nur für Würselen zuständigen Bürgermeister ernannte: Gustav Schaeffer. Sein Ziel in den Folgejahren war es, weitgehende Selbstständigkeit zu erlangen, die man vornehmlich in der Verleihung der Stadtrechte sah; denn offenkundig „drohten“ auch damals schon Eingemeindungspläne der Stadt Aachen.

Bereits 1905 war in der Landgemeinde Würselen die Bewohnerzahl auf 11.457 Personen angewachsen; wodurch eine wichtige Grundvoraussetzung erfüllt war, überhaupt Stadtrechte verliehen zu bekommen. Der im Jahre 1914 ausgebrochene Weltkrieg brachte schließlich sämtliche kommunalen Planungs- und Investitionsvorhaben und auch viele der regulären Verwaltungsarbeiten zum Erliegen. Für die Stadt Aachen war es hinsichtlich ihrer räumlichen Entwicklungsmöglichkeiten nach dem Versailler Vertrag zu einer deutlichen Verschlechterung gekommen. Man sah sich gezwungen, die auch früher schon bestehenden Entwicklungspläne in Richtung der östlichen und nordöstlichen Randgemeinden einschließlich Würselen wiederaufzunehmen – was auch Würselen bekannt wurde.

Unter Leitung von Bürgermeister Gustav Schaeffer beschloss daraufhin der Würselener Gemeinderat im Jahre 1921, für die Landgemeinde Würselen die Verleihung der Städteordnung zu beantragen, der auf den vorgeschriebenen Dienstweg gebracht wurde. Da man sich des möglichen zögerlichen Verhaltens der vorgesetzten Behörden bei der Vergabe der Städteordnung an Landgemeinden bewusst war, beschloss man in der gleichen Ratssitzung, das Führen eines eigenen Gemeinde- bzw. späteren Stadtwappens, zu beantragen. Ein erster Entwurf wurde abgelehnt wegen allzu großer Nähe zum Wappen der Stadt Aachen. Das Würselener Wappen wurde schließlich im Jahre 1922 genehmigt.

Konrad Adenauer war es, damals amtierender Bürgermeister der Stadt Köln und Vorsitzender des Provinzialausschusses der Rheinprovinz, der den Antrag auf Verleihung der Stadtrechte befürwortend an das Preußische Staatsministerium des Inneren in Berlin weiterleitete.

altes Schirftstück
Beglaubigte Abschrift der Verleihungsurkunde. Preußisches Staatsministerium des Innern 26. März 1924.
altes Würselner Wappen
Zweiter Wappenentwurf

Mit Datum vom 26. März 1924 erfolgte die dann rechtskräftige Verleihung der Städteordnung für die Landgemeinde Würselen. 

Mit dem „Aachen-Gesetz“ schuf die kommunale Neugliederung zum 1. Januar 1972 eine neue und damit größere Stadt Würselen. Die Gemeinden Bardenberg und Broichweiden wurden in die Stadt Würselen eingegliedert.
Seit dem 21.10.2009 gehört die Stadt Würselen zur neu gegründeten StädteRegion Aachen.