Am Forschungsflugplatz Aachen-Merzbrück führt zukünftig kein Weg vorbei!
Pressemitteilung Forschungsflugplatz Aachen-Merzbrück vom 26. Januar
Der Forschungsflugplatz Aachen-Merzbrück hat eine besondere Lagegunst unmittelbar am Autobahnanschluss Broichweiden an der A 44, die Nähe zum Anschluss an die A 4 in Eschweiler-Röhe und erhält zukünftig einen Haltepunkt an der Euregiobahntrasse.
Die Absicht der ebenso geplanten Erschließung durch die Stadtbahn RegioTram wird die Erschließung ergänzen. Und mit der nach EU-Standards ausgebauten Start- und Landebahn des Forschungsflugplatzes wird der Standort Merzbrück multimodal mobilisiert und damit überregional bedeutend. Die Verknüpfung bildet somit die optimale Voraussetzung für die luftfahrtaffine gewerbliche Standortentwicklung.
Insbesondere die Verschwenkung und die Verlängerung der Start- und Landepiste auf 1.160 m bildet die Voraussetzung für eine innovative und klimaneutrale Luftfahrtentwicklung in Aachen-Merzbrück. Damit ist der Standort einzigartig im Luftfahrtnetzwerk Aerospace NRW und wird der Kern des Wirtschaftsökosystems „Aviation im Rheinischen Revier“.
Innerhalb der geplanten Gewerbeflächen sollen Arbeitsplätze jedes Qualifizierungs-segments geschaffen und der Standort Aachen-Merzbrück als ein Baustein im landesweiten Luftfahrtnetzwerk etabliert werden, das mit über 400 Unternehmen schon heute international wettbewerbsfähig ist und mehr Arbeitskräfte bindet als der Weltkonzern Airbus.
Mit den neuen Impulsgebern, der Aachener Gesellschaft für Technologietransfer und der Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen wollen die etablierten Gesellschafter, die StädteRegion Aachen, die Stadtentwicklung Würselen GmbH & Co. KG, die Stadt Aachen sowie die Fluggemeinschaft Aachen e.V. gemeinsam die Zukunft des Flugplatzes weiter maßgeblich gestalten. Seit dem 01.01.2023 sind sie gemeinsam am Start und firmieren zukünftig unter Forschungsflugplatz Aachen-Merzbrück GmbH.
Ziel ist es unter anderem, im Verbund mit den weiteren Forschungsstandorten, dem Flughafen Mönchengladbach und dem Center for Vertical Mobility im Future Mobility Park Aldenhoven sowie im Schulterschluss mit der Aachener Kreuz Merzbrück GmbH & Co. KG den Standort im joint venture von Wissenschaft und Wirtschaft zu qualifizieren.
Dabei wird der Forschungsflugplatz Basis sein für die Erprobung von am Standort entwickelten innovativen Luftfahrtprojekten. „Insbesondere sauberer und leiser soll es in der Luftfahrt werden. Durch eine innovative Produktions-, Entwicklungs-, Test- und Zulassungsinfrastruktur wird Merzbrück einen nicht unerheblichen Beitrag dazu leisten. In Merzbrück sollen vornehmlich alternative und innovative Antriebe für Kleinflugzeuge entwickelt und getestet werden, um daraus neue Visionen für die Luftfahrt der Zukunft zu generieren. Insofern sind die neuen gesellschaftlichen Bindungen ein Gewinn, um den Flugplatz an dem Anspruch der Forschung auszurichten“, freut sich Ruth Roelen, Geschäftsführerin der Forschungsflugplatz Aachen-Merzbrück GmbH. Sie spannt den Bogen zu den zukunftsweisenden Einschätzungen der Gesellschafter.
Kräfte bündeln und Innovation fördern
Dr. Tim Grüttemeier
„Der erste Schritt ist uns mit der Gründung der Forschungsflugplatz Aachen-Merzbrück GmbH gelungen. Mit der RWTH Aachen, der AGIT, den Kommunen Aachen und Würselen, dem Fluggemeinschaft Aachen e.V. sind neben der StädteRegion Aachen Partner an Bord, die mit ihren jeweiligen Kompetenzen die Entwicklung des Forschungsflugplatzes Aachen-Merzbrück kraftvoll nach vorne bringen werden. Wir werden an diesem Standort nun in einzigartiger Weise Raum für Innovationen schaffen und so die positive Entwicklung der StädteRegion Aachen weiter voranbringen können“, ist sich Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier, StädteRegion Aachen, sicher.
Jobmotor und Forschungskeimzelle
Sven Pennings
Der Geschäftsführer der Aachener Gesellschaft für Innovation und Technologietransfer GmbH, Sven Pennings, ist überzeugt, dass die Neuaufstellung der Forschungsflugplatz Aachen-Merzbrück GmbH ein wichtiger Schritt ist, um den Strukturwandel in der Region und im gesamtem Rheinischen Revier aktiv zu gestalten. „Die Gesellschaft schafft die Grundlage, um den Standort als Forschungskeimzelle im Sinne des Wirtschaftsökosystems Aviation Rheinisches Revier auszubauen und eine neue nachhaltige Luftfahrt zu entwickeln. Denn die Luftfahrt bietet als hochtechnologische Zukunftsbranche enorme Wachstumsaussichten und ist somit ein Jobmotor, von dem die Region künftig durch die Schaffung zahlreicher Arbeitsplätze und durch eine allgemeine Stärkung der Wirtschaft stark profitieren wird. Der Zusammenschluss der Akteure bietet die Chance, diese Ziele gemeinsam und koordiniert voranzutreiben und den Forschungsflugplatz als Leuchtturmprojekt des Strukturwandels auszubauen. Wir freuen uns sehr, als AGIT unseren Beitrag zu dieser Zukunftsvision im Gesellschafterkreis leisten zu können.“
Infrastruktur, die die Forschung beflügelt
Prof. Dr. rer. nat. Dr. h. c. mult. Ulrich Rüdiger
„Mit dem Forschungsflugplatz Aachen-Merzbrück wird eine Infrastruktur geschaffen, die die hochschul- und fachbereichsüberschreitende Forschung beflügeln wird. So kann die Forschung wie auch die praxisorientierte Lehre ein Niveau erreichen, auf dem Luftforschungsvorhaben ganzheitlich gedacht werden und viele Partnerinnen und Partner involviert werden können. Damit wird der Forschungsflugplatz auch einen nennenswerten Beitrag zum Strukturwandel im Rheinischen Revier leisten.“
Innovative und klimaschonende Mobilitätslösungen für den Flugverkehr – made in Aachen-Merzbrück
Sibille Keupen
„Mit der Neuausrichtung der Gesellschaft und der Kompetenz unserer Partner*innen schaffen wir heute die Struktur und einen Ort für einen klimaschonenden und imissionsarmen Flugverkehr von morgen“, so Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen. „Die Bündelung und Verknüpfung der Ressourcen der Forschungsstadt Aachen – insbesondere der RWTH Aachen sowie unserer städtischen Gesellschaft für Innovation und Technologietransfer mbH (AGIT) als neue Gesellschafter*innen – und den Akteur*innen aus der Region bietet dabei nicht nur das Potential innovative Zukunftstechnik made in Aachen-Merzbrück zu entwickeln, welche den CO2-Ausstoß im Bereich des Flugverkehrs reduzieren wird“, führt Sibylle Keupen vor dem Hintergrund notwendiger nachhaltiger Mobilitätsbausteine aus, „sondern wird darüber hinaus tausend neue Arbeitsplätze in unserer Region schaffen. Die Neuausrichtung stellt den Schlusspunkt der konsequenten Fortentwicklung der Gesellschaft dar, welche für viele Bürger*innen erstmalig mit der Verschwenkung der Start- und Landebahn sichtbar geworden ist und jahrelang durch die städtische Politik begleitet wurde.”
Merzbrück: Vom Feldflugplatz zur Forschungskeimzelle
Roger Nießen
Modernste Luftfahrttechnik „made in Würselen“: Ein Slogan, der es vor einiger Zeit zum 01. April auf die Titelseiten der Gazetten hätte schaffen können, wird in greifbarer Zukunft der Realität entsprechen. Der Flugplatz, ehemals als Feldflugplatz durch „die Belgier“ genutzt, wird derzeit zu einer Keimzelle der Luftfahrttechnik fortentwickelt. Mithilfe verlässlicher und renommierter Partner der Region, vereint in der Forschungsflugplatz Aachen-Merzbrück GmbH, werden Seite an Seite mit der AKM (Aachener Kreuz Merzbrück GmbH & Co. KG) die Rahmenbedingungen für eines der größten Projekte der Würselener Stadtgeschichte geschaffen. Und das Projekt wirkt: Der „Run“ auf die Flächen rund um den Flugplatz ist riesig.
Vielseitigkeit des Flugplatzes bewahren
H.W. Klomp
Mit durchschnittlich 50.000 Flugbewegungen ist der Platz einer der bedeutendsten Verkehrslandeplätze in Nordrhein-Westfalen. Hoch innovativ ist der Segelflugsport mit seinem Leistungszentrum. “Die seit 2021 eingesetzte Elektrowinde bringt die Segelflugzeuge mit grünem Strom umweltschonend, kostengünstig und leise auf Flughöhe und ist dabei für die Flugschüler am Platz ein guter Einstieg in den Flugsport“, weiß der Präsident der Fluggemeinschaft Aachen e.V., H.W. Klomp, selbst begeisterter Segel- und Motorflieger. Im Segelflug hat die Innovation also heute schon Einzug gehalten und wird weiterentwickelt. „Der Einsatz der elektrisch betriebenen Winde ist nicht nur spektakulär anzusehen, sondern macht jährlich weit über 1.000 Motorschlepps entbehrlich, was sich wiederum positiv für die umliegenden Wohnsiedlungen auswirkt.“
Insofern ist es Geschäftsführerin Roelen wichtig, dass bei aller Zukunftsmusik um die Entwicklung des Forschungsflugplatzes der Fliegerbestand am Platz insbesondere mit Flugschule und Flugcharter, Privatpiloten- und flugzeugen und der Leistungsstützpunkt Segelflug nicht ins Hintertreffen geraten. „Mit langfristigen Bindungen ist auch für die Etablierten die Bestandsperspektive gegeben, so dass der Mix an Tradition und Moderne den Luftverkehrsstandort Aachen-Merzbrück einzigartig sein lässt“, ist sich Roelen sicher.