Städt. Familienzentrum „Lebens-Spiel-Raum“ spendet für Kita Mäuseburg in Vicht

(psw/ma) Lieblingsspielsachen zu verlieren, Freunde in schwierigen Zeiten nicht zu treffen und Räume, die Geborgenheit versprechen, nicht mehr zu haben – all das sind die traurigen Erfahrungen zahlreicher Kinder und ihrer Familien. Das Hochwasser im Juli hat den Kindern vieles genommen und nach wie vor ist man weit von einem „normalen“ Leben entfernt. Die Nachrichten aus den Nachbarstädten und die Schicksale der Familien wurden auch im städtischen Familienzentrum „Lebens-Spiel-Raum“ in der Gerh.-Hauptmann-Straße thematisiert, vor allem in Bezug auf die Kita Mäuseburg in Vicht, die durch das Hochwasser vollständig zerstört wurde. Bekanntermaßen ist die Solidarität in der gesamten StädteRegion enorm, so auch im Würselener „Lebens-Spiel-Raum“. Hier überlegte man gemeinsam, wie man helfen kann – aus Kindersicht eben. Eins stand sofort fest: Kinder, Eltern und Team des Würselener „Lebens-Spiel-Raum“ wollten sich mit den Betroffenen der Kita Mäuseburg verbinden, ihnen Kraft und Zuversicht schicken. Auch Spenden wurden gesammelt. Hier konnte man beobachten, wie schon die Kleinen Prioritäten gesetzt haben. So wanderte die ein oder andere Münze von zuhause direkt in den Spendentopf. Ein Euro von Opa oder eine Münze aus der Geldbörse der Eltern: „Für die Kinder, die keine Kita mehr haben“, hörte man die Kinder oftmals voller Mitgefühl sagen, wenngleich sie noch gar nicht abschätzen können, was die Hochwasserkatastrophe insgesamt bedeutet. Wichtig war und ist aber, solidarisch zu sein, sich füreinander einzusetzen und eben konkret zu helfen.
Letztlich kam ein Betrag von 1.000 Euro zusammen, den Leiterin Renate Rütters inzwischen an die Leiterin der Kita Mäuseburg überreichen konnte. Johanna vom Kinderparlament des Familienzentrums hat die verantwortungsvolle Aufgabe übernommen und den Scheck an Brigitte Klein, Leiterin der Kita Mäuseburg in Vicht, überreicht.
Der Grund des Besuchs in Würselen war zweifelsohne traurig und dennoch konnten alle Beteiligten dem Zusammenkommen etwas Positives abgewinnen. Kita-Leiterin Brigitte Klein und auch Julia Reder, Fachberaterin aus Stolberg, schilderten ihren Kolleginnen die ersten Tage nach dem Hochwasser und das Ausmaß der Katastrophe, das sich mit und mit erkennen ließ. Die Erzählungen der Stolberger waren erschütternd. „Können wir noch helfen? Was braucht Ihr?“, erkundigte sich Fachdienstleiter Hans Brings, verantwortlich bei der Stadt Würselen für Schule, Jugend, Sport und Kultur. Auch hier zählte wieder die Solidarität, der Austausch und die gegenseitige Unterstützung, die notwendig ist, um solche Zeiten überhaupt meistern zu können.
Die Erzieherinnen nutzten die Gelegenheit, sich gegenseitig Rat zu geben. Der Blick einer Erzieherin auf ein Kind ist noch einmal anders, als der Blick der Eltern. Sie können konkret beschreiben, was eine solche Katastrophe mit den Kindern macht, welche Ängste sie haben, wie Nachrichten auf sie wirken. Und sie wissen, was Kinder dann am meisten brauchen.
So war die Scheckübergabe im „Lebens-Spiel-Raum“ eigentlich als Fototermin geplant und wurde letztlich zu einem regen und recht emotionalen Austausch, der einmal mehr zeigt, wie wichtig es ist, zusammenzuhalten und wie sehr auch kleine Dinge helfen können.